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1. April 2021

Europa: Verlorene Zeit

„Europa wird leider erst übermorgen in das Konzert der größten Wirtschaftsblöcke einstimmen – zu viel Zeit hat man durch eine vergleichbar naive Impfpolitik verloren“, so Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Vermögensmanagement-Gesellschaft Euroswitch.

Thomas Böckelmann
Thomas Böckelmann, leitender Portfoliomanager der Vermögensmanagement Euroswitch

Die ohnehin schon geplagte Wirtschaft werde zusätzlich mit immer neuen Bürokratiemonstern – zuletzt dem Lieferkettengesetz und der Offenlegungsverordnung – belastet. Allein das juristisch noch umstrittene EU-Hilfspaket in Höhe von 750 Milliarden Euro biete einen Lichtblick.

Hehre Ziele

„Das Hilfspaket bietet Europa große Chancen, wenn man sich von der Bürokratie als Selbstzweck distanziert und pragmatischer, das heißt bei der ungelösten Rentensystemfrage investitionsfreundlicher und beim Thema Klimawandel innovationsfreundlicher wird“, sagt Böckelmann. Ein hehres Ziel, aber nur so kann die Weltkonjunktur wieder auf globales synchrones Wachstum hoffen und bei noch niedrigen Zinsen und noch niedriger Inflation können tatsächlich goldene Jahre bevorstehen ist der Investmentexperte überzeugt.

USA und China voran

Die chinesische Wirtschaft läuft hingegen bereits wieder mit Vollgas und das „America First“ des Präsidenten Joe Biden in der Impfpolitik sowie die sehr großzügigen Fiskalpakete werden die US-Wirtschaftsmacht vermutlich im Verlauf des zweiten Quartals unter Volldampf sehen.

Historische Höchststände

Böckelmann wirft auch einen Blick auf die Börsen. Mit den jüngsten Allzeithöchstständen an einigen Aktienmärkten scheint viel vom weltwirtschaftlichen Wachstumspotenzial vorweggenommen zu sein. Allerdings steige die Wahrscheinlichkeit, dass die prognostizierten Umsatz- und Gewinnsteigerungen in den Folgequartalen tatsächlich erreicht werden, und sich die hohen Bewertungen daher etwas abbauen werden.

Zwischen Spagat und Rotation

„Das gilt jedoch nicht für alle Regionen und Branchen, vielmehr werden wir analog 2020 eine Fortsetzung der Separierung zwischen Gewinnern und Verlierern sehen, je nachdem wie sich die Nachrichten zur weltwirtschaftlichen Entwicklung, Regulierungen, Impferfolgen oder Mutanten entwickeln“, so Böckelmann.

Der Teufel liege hier tatsächlich im Detail, also in jedem einzelnen Geschäftsmodell der Unternehmen. Die sich in den Märkten vollziehenden, teils heftigen Rotationen zwischen eher zyklischen oder weniger konjunkturabhängigen Wachstumstiteln ist Ausdruck der Unsicherheit im Markt und sollte langfristige Anleger nicht irritieren. „Der Spagat angesichts hoher Aktienbewertungen fällt aktuell umso schmerzhafter aus, je stärker die Zinsen steigen“, analysiert Böckelmann.

Diese News ist eine Mitteilung des Unternehmens: Euroswitch/HK

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