Laut dem Vermögensverwalter WisdomTree bestätigt die jüngste Berichtssaison in Europa, dass die führenden Rüstungsunternehmen des Kontinents den Übergang von bloßer Rhetorik zu konkreten Ergebnissen geschafft haben.

„Bei US-Rüstungsunternehmen mit einer Marktkapitalisierung über 10 Milliarden US-Dollar, die Quartalszahlen vorgelegt haben, stiegen die Umsätze der letzten zwölf Monate durchschnittlich um 12,4% gegenüber dem Vorjahr – deutlich weniger als bei ihren europäischen Konkurrenten (22,2%)“, so Pierre Debru, Head of Research für Europa bei WisdomTree. Auch an den Märkten zeige sich diese Divergenz deutlich: Seit Jahresbeginn sei der MSCI Europe Aerospace & Defence Index um rund 60% gestiegen, während das US-Pendant lediglich rund 20% zugelegt habe.

Milliarden für Rüstung

Bei großen Rüstungsunternehmen mit einer Marktkapitalisierung von über 10 Milliarden US-Dollar, die ihre Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht haben – wie etwa Rheinmetall, Leonardo, Thales, Safran und Airbus –  liege das durchschnittliche Umsatzwachstum der letzten zwölf Monate bei 22,2%. „Im Grunde haben die großen europäischen Anbieter bereits genug Aufträge gesichert, um ihre Produktionslinien bis zum Ende des Jahrzehnts und darüber hinaus auszulasten“, erklärt der Experte.

Die treibenden Faktoren entfalten laut Debru erst allmählich ihre volle Wirkung. „Die NATO-Mitgliedstaaten Europas gaben im Jahr 2024 rund 326 Milliarden Euro für Verteidigung aus – ein Anstieg um 17%“, so Debru weiter. Neue mehrjährige Haushaltsmittel, industriepolitische Vorgaben aus Brüssel und nationale Programme wie Deutschlands 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen trieben die Auftragslage, unterstützt durch europäische Förderinstrumente und grenzüberschreitende Kooperationen.

WisdomTree/HK