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9. August 2022

Euro-Anleihen: Gewinner und Verlierer

Der Markt für Euro-Unternehmensanleihen hat seit Jahresbeginn das schlechteste Ergebnis seiner gesamten Historie verzeichnet. Im aktuellen Umfeld leiden Energie- und Immobilien-Bonds, hingegen profitieren Financials.

Hauptbelastungsfaktor für Unternehmensanleihen war die rasante Zinswende, zu Jahresbeginn war für dieses Jahr noch keine Zinserhöhung eingepreist, doch die explodierenden Inflationszahlen zwangen die Notenbanken zu drastischem Handeln und zu Erhöhungen der Leitzinsen. Im Juni beendete die Europäischen Zentralbank ihr Anleihen-Kaufprogramm und erhöhte den Leitzinssatz um 50 Basispunkte, für September wird mit einer ähnlichen Erhöhung gerechnet.

Isolde Lindorfer, CEFA, Fondsmanagerin bei IQAM Invest (IQAM Invest
Isolde Lindorfer, CEFA, Fondsmanagerin bei IQAM Invest (IQAM Invest

Finanztitel profitieren

Laut Isolde Lindorfer, Fondsmanagerin bei IQAM Invest, konnten sich seit Jahresbeginn Financials gegenüber anderen Sektoren behaupten. Ein Grund: Banken können von steigenden Zinsen profitieren. Besonders unter Druck kamen hingegen Real Estate-Emittenten. Gerade der Immobiliensektor leidet unter den steigenden Finanzierungskosten. „Versorger und Energietitel verzeichneten überproportionale Verluste. In diesen Sektoren haben wir in unseren Portfolios kaum investiert“, so die Anleihen-Expertin. „Viele dieser Emittenten sind aufgrund unseres Nachhaltigkeits-Ansatzes nicht in den Portfolios und andere Emittenten sind aufgrund ihrer unterdurchschnittlichen Scores nicht vertreten, obwohl sie unseren nachhaltigen Kriterien entsprechen.“

Staatsanleihen verlieren

Auch Euro-Staatsanleihen verzeichneten im vergangenen Kalenderjahr einen historisch hohen Verlust. Der bisher schlechteste Jahreswert wurde im Jahr 2016/2017 mit -3,46 % erreicht, bereits im ersten Halbjahr 2022 erreichte der Euro-Staatsanleihenmarkt ein Minus von 12 %. Im Vergleich zum bisher schlechtesten Halbjahresergebnis 1994 (-3,31 %) ist der Verlust in dieser Periode fast viermal so hoch. Mit Anfang August liegen wir immerhin noch bei -8 %.

IQAM Invest/HK

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