ETFs: Start ins Metaversum
Das Metaversum ist noch eine relativ unbekannte Größe. Für Investoren ist es keine schlechte Idee, dass neue Feld mit ETFs zu erkunden. Martin Bechtloff, ETF-Experte bei Franklin Templeton, erklärt im Gespräch mit dem GELD-Magazin die Hintergründe.
ETFs (Exchange Traded Funds) erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit: Kein Wunder, sie sind kostengünstig und decken eine Vielzahl von Anlagethemen ab. Auch ins Metaversum kann investiert werden, Franklin Templeton hat im September letzten Jahres ein entsprechendes Produkt lanciert (Franklin Metaverse UCITS ETF, ISIN: IE000IM4K4K2). Aber ist das Metaversum überhaupt schon reif für den Massenmarkt? Man kann ja den Eindruck gewinnen, dass Facebook mit der Umbenennung in Meta seine Schwierigkeiten hat …
Sehr breites Spektrum
Spezialist Bechtloff erklärt: „Das Metaversum ist weit mehr als Facebook, auch wenn es den Bekanntheitsgrad dieses Begriffes eindeutig gesteigert hat. Es handelt sich dabei um keinen ,the winner takes it all-Markt´. Das Spektrum ist vielfältig und reicht von Unternehmen, die virtuelle Räume schaffen über Dienstleister, die den Zahlungsverkehr in diesen Räumen bewerkstelligen, bis zu den Produkten, die dort angeboten werden.“ Übrigens werden auch mit „virtueller Kleidung“ bzw. Accessoires gute Geschäfte gemacht, immerhin will man im Metaversum ja entsprechend gestylt sein! Denn Statussymbole im virtuellen Leben zählen für viele genauso wie in der physischen Welt.
Keine Science-Fiction
Andere Beispiele sind aber vielleicht anschaulicher: Nvidia hat gemeinsam mit BMW virtuelle Fabriken für die Herstellung von Elektro-Fahrzeugen geschaffen. Surgical Science aus der Schweiz bietet wiederum virtuelle Medizintechnik an, so können etwa operative Eingriffe ohne realen Patienten geübt werden. Automobilhersteller können Testfahrten via Metaversum durchführen. Und viele E-Commerce-Unternehmen nützen das Metaversum, um ihre Zielgruppen von morgen zu erreichen. Immobilienfirmen laden wiederum zum virtuellen Besuch ihrer Objekte ein, auch Bildungsangebote und prinzipiell Kommunikation haben ihren Platz im Metaversum. Es auf den Bereich Gaming zu reduzieren, wie das oft passiert, ist viel zu kurz gegriffen.
Bechtloff fügt hinzu: „Das Metaversum bietet viele Chancen, gerade deshalb ist Diversifikation wichtig. Mit unserem Meta-ETF wollen wir die gesamte Wertschöpfungskette des Metaversums abbilden, enthalten sind über 60 Aktiengesellschaften – Small-, Mid- und Large-Caps. Sinn und Zweck ist es, mit breiter Streuung bereits früh an der Entwicklung des Metaversums zu partizipieren.“