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7. März 2023

Energiewende: Neue Chance für Rohstoffe

Harald Kolerus 2-e1666618640728
Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

Schaut man sich die aktuelle Zusammensetzung der wichtigsten Rohstoffindizes an, dominieren aktuell noch fossile Rohstoffe. Dies wird sich in den nächsten Jahren abhängig von der Geschwindigkeit und dem globalen Ausmaß der „grünen Energiewende“ relativieren.

Christian Schuster, Senior-Portfolio Manager bei First Private
Christian Schuster, Senior-Portfolio Manager bei First Private

Christian Schuster, Senior-Portfolio Manager bei First Private, erklärt dem GELD-Magazin seine Strategie. Der „First Private Systematic Commodity“ investiert als marktneutraler Fonds über Long- und Short-Positionen in insgesamt 15 Rohstoffe aus den Segmenten Energie, Basis- und Edelmetalle.

Können einige Rohstoffe von der Energiewende besonders profitieren?

Unumstritten ist, dass die „grüne Energiewende“ enorme Rohstoffmengen benötigt, ein Beispiel hier ist die Elektromobilität, und dass die mittel- bis langfriste Nachfrage nach einigen Rohstoffen das heute verfügbare Angebot deutlich übersteigen sollte. Implikationen hier dürften z.B. tendenziell steigende Preisen bei den Metallen wie etwa Kupfer sein. Fossile Rohstoffe in der Übergangsphase werden weiterhin sehr wichtige Energiequellen sein.

Letztlich wird die Geschwindigkeit der Energiewende und damit die Nachfrage nach den einzelnen Rohstoffen auch Implikationen auf die Zusammensetzung der global wichtigsten Rohstoffindizes und damit auch auf die Allokation von Kapital haben. Ein Großteil der Anlagegelder, die heute in Rohstoffe investiert werden, fließen in passive Investmentkonzepte, wobei der Energiesektor in den großen Rohstoffindizes heute noch mit Abstand die höchste Gewichtung hat. Neben den strukturellen Wachstumstreibern wie der „grünen Energiewende“ spricht auch das anhaltende inflationäre Umfeld für die Attraktivität von Investmentstrategien innerhalb der Assetklasse Rohstoffe in den nächsten Jahren. 

Können Sie das Konzept des Fonds noch näher erklären?

Aufgrund seines marktneutralen Long-Short Ansatzes fährt der Fonds keine strukturellen Wetten auf einzelne Rohstoffe auf der Basis von makroökonomischen Fundamentaleinschätzungen, vielmehr identifiziert der quantitative Investmentansatz Marktineffizienzen, sprich Ungleichgewichte auf der Angebots- und Nachfrageseite und positioniert sich dem entsprechend opportunistisch. Durch adaptive Signale, insbesondere beim Preismomentum und im Rahmen von Kurvensignalen, können wir diese Trends dynamisch erkennen und schnell in unserem Fonds umsetzen.

Erfasst Ihr System auch den Kampf gegen den Klimawandel?

Aus unserer Sicht sollte der Kampf gegen den Klimawandel bzw. das Thema Dekarbonisierung heutzutage grundsätzlich ein integraler Bestandteil entlang der gesamten Wertschöpfungskette im Asset Management sein, sprich von der Konzeption der einzelnen Investmentidee bis hin zur Umsetzung im täglichen Investmentprozess. Dabei hat jede Assetklasse ihre eigenen Chancen und Herausforderungen, um Ihren Teil zur Lösung im Kampf gegen den Klimawandel bzw. zur Dekarbonisierung beizutragen und den jeweiligen Beitrag in Form von Kennzahlen und Reports dem Anleger transparent zu machen.

Inwiefern ein Rohstoff-Fonds, der in der Regel über liquide Derivate investiert, einen konkreten Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel bzw. zur Dekarbonisierung beitragen kann, ist aus unserer Sicht quantitativ und qualitativ schwierig zu kommunizieren und im Markt nicht unumstritten. Unabhängig davon, hat First Private schon vor langer Zeit entschieden, Agrarrohstoffe und Lebendvieh bewusst aus dem Anlageuniversum des Systematic Commodity auszuschließen.

Harald Kolerus 2-e1666618640728
Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

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