Deutschland: Die Stimmung steigt
Die Stimmung in der deutschen Industrie hellt sich weiter auf. Die höhere Planungssicherheit durch den Zoll-Deal der EU mit den USA scheint zu wirken. Im August ist der ifo-Index um 0,4 auf 89,0 Punkte gestiegen.
Es handelt sich laut Michael Herzum, Leiter Volkswirtschaft bei Union Investment, um den sechsten Anstieg in Folge und damit die längste Stimmungsaufhellung seit 2022: „Vorgezogene Aufträge vor dem Hintergrund des Zollkonflikts mit den USA haben der deutschen Industrie seit dem Frühjahr geholfen. Somit hätte ein leichter Dämpfer jetzt im August nicht überrascht. Dass in einigen Schlüsselbereichen, etwa dem Automobilsektor, die Zölle weniger kräftig ausfallen als befürchtet, hat geholfen.“
Ausblick: Optimismus nimmt zu
Der Ökonom: „Auch ein höheres Maß an Planungssicherheit hilft den Unternehmen mit Blick auf die Zukunft. In den Firmen herrscht inzwischen ein gewisser Optimismus und die Konzerne rechnen mit einer weiteren Verbesserung. In den Befragungen liegen die Erwartungen für die weitere Geschäftsentwicklung bereits seit einiger Zeit über der aktuellen Lageeinschätzung.
Mittelfristig stehen die Zeichen in der Tat auf mehr Wachstum. Das Infrastrukturpaket in Deutschland sollte den Unternehmen bereits zum Jahresende zugutekommen. Die steuerliche Entlastung der Konzerne ist ebenfalls auf dem Weg und die Investitionen in die Verteidigung helfen längerfristig. Auch die Initiativen auf EU-Ebene, die europäischen Unternehmen wieder wettbewerbsfähiger zu machen, nehmen Gestalt an. Der Abbau von regulatorischen Hürden und die Innovationsförderungen werden die deutsche und europäische Industrie langfristig auf einen soliden Aufwärtspfad zu bringen.“
Union Investment/HK