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27. Januar 2023

Cybersicherheit: Wo die Gefahren lauern

Die wachsenden politischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen prägen das Umfeld für die Cybersicherheit von Unternehmen. Diese müssen sich auf künftige Gefahren durch Cyberkriminalität immer besser vorbereiten und versuchen, Risiken zu minimieren.

Mehrere renommierte Beratungsunternehmen erwarten, dass die Zahl der Cyber-Gefahren 2023 steigen wird: Laut einer Umfrage von Price Waterhouse Coopers in Österreich sehen 77% der österreichischen Unternehmen Cyberangriffe als größte Bedrohung für ihre Geschäftstätigkeiten 2023 und zwei Drittel planen, heuer ihre Budgets zum Schutz vor Cyberangriffen weiter zu erhöhen.

Cyberkriminalität

Neue Technologien

Die Experten des Steiermärkische Sparkasse Private Banking, Karl Freidl und Alexander Eberan, analysieren die Thematik. Die zunehmende Digitalisierung „zwinge“ Unternehmen nahezu, oft sehr zügig die neuesten Technologien sowie Anwendungen zu übernehmen, um unter den Aspekten von Effizienzsteigerungen und Wettbewerbsfähigkeit digital am Ball zu bleiben: „Unternehmen werden auch untereinander immer stärker vernetzt. Damit geht einher, dass verschiedene Technologien untereinander kommunizieren müssen, um Geschäftsprozesse effektiver zu machen. Diese Verbindungen können jedoch zu Problemen in Softwaresystemen führen, die Angreifern die Möglichkeit eröffnen, ihre Codes genau dort einzuschleusen.“

Alexander Eberan, Leiter Private Banking Wien Steiermärkische Sparkasse
Alexander Eberan, Leiter Private Banking Wien Steiermärkische Sparkasse

Risikofaktor Mensch

„Mit dem Abklingen der Pandemie ist auch die Zahl der Remote- und Hybrid-Mitarbeiter:innen wieder zurückgegangen. Dennoch arbeiten heute mehr Menschen remote als vor der Covid-Krise. Da die größte Schwachstelle für die Cybersicherheit in jedem Unternehmen die eigenen Mitarbeiter sind, stellt dies ein zusätzliches Risiko für Unternehmen dar. Dabei kann bereits ein harmlos scheinendes E-Mail zur Gefahr werden. Deshalb muss die Minderung des Risikos für kritische Geschäftssysteme und -anwendungen durch menschliches Versagen oder neu hinzukommende, komplexe Systeme oder Technologien auch im Jahr 2023 oberste Priorität für jedes Unternehmen haben.“

Karl Freidl, Leiter Private Banking Graz Steiermärkische Sparkasse (ab 1. Feb. 2023)
Karl Freidl, Leiter Private Banking Graz Steiermärkische Sparkasse (ab 1. Feb. 2023)

Gefahren aus der Cloud

„Es ist unbestreitbar, dass die Nutzung und Einführung von Cloud-basierten Angeboten für Organisationen mehr Effizienz, Produktivität und oft auch Sicherheit bringt. Doch mit der raschen Einführung der Cloud geht auch eine Reihe neuer Sicherheitsbedenken einher. Unternehmen müssen darauf achten, dass Klarheit bei den Verantwortlichkeiten für die Implementierung und Aufrechterhaltung der Sicherheit bei Cloud-Implementierungen gewährleistet ist. Wenn man sich zu sehr auf die Cloud verlässt, ohne sich Gedanken über die Sicherheit der Anwendungen und Dienste in der Cloud zu machen, können geschäftskritische Anwendungen Bedrohungen ausgesetzt sein, zumal die Schwere der Angriffe auf Software-Lieferketten sehr wahrscheinlich zunehmen wird.“

Schwachstelle öffentlicher Sektor

„Im Laufe des Jahres 2022 kam es weltweit zu unzähligen Angriffen auf das Gesundheits- und Bildungswesen, auf Versorgungsunternehmen und andere kritische Bereiche des öffentlichen Sektors. Auch Österreich war wiederholt betroffen. Es zeigt sich, dass die Cybersicherheit im öffentlichen Sektor mitunter recht mangelhaft ist. Dies wiegt schwer, da die Sicherheit der persönlichen Daten von Privatpersonen, mit denen der Sektor täglich zu tun hat, für den Schutz der Privatsphäre und die Einhaltung von Datenschutzgesetzen und -vorschriften von entscheidender Bedeutung ist.“ 

Wirtschaftliche Zwänge

„Nicht zuletzt müssen angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen und Sparzwängen auf der ganzen Welt die Ausgaben für die Cybersicherheit gezielter eingesetzt werden, um den immer raffinierteren Bedrohungen zu begegnen. Die möglichen Kosten eines Angriffs werden vermehrt den Kosten für den Schutz der digitalen Systeme gegenübergestellt werden.“

Steiermärkische Sparkasse Private Banking/HK
Fotocredit: Steiermärkische Sparkasse, Margit Kundigraber;

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