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23. September 2022

Corona? Es gibt Wichtigeres

Die Bekämpfung der Corona-Pandemie hat für die Österreicher im Moment keine Priorität. Die Überzeugung, dass Covid unter Kontrolle ist, ist gewachsen. Bei der Abschaffung der Quarantäne-Pflicht ist die Bevölkerung zweigeteilt, so eine Studie von Gallup. 

Die Corona-Pandemie ist in den letzten Monaten von anderen Ereignissen und Krisen überschattet worden. Danach gefragt, mit welchen Themen wir uns in Österreich dringend beschäftigen müssen, nennt in der neuesten Umfrage des Österreichischen Gallup-Instituts nur knapp ein Viertel der Befragten die Bekämpfung der Pandemie, im März waren es noch 43%. 

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Mit Corona leben

Die Überzeugung, dass die Pandemie unter Kontrolle ist, ist gewachsen: 43% der Befragten und somit sogar mehr als vor Schulbeginn teilen mittlerweile diese Ansicht (23% im März und 36% im August). Trotzdem meint noch immer die Hälfte, dass Corona nicht überwunden ist, 8% machen dazu keine Angaben. Überdurchschnittlich pessimistisch zeigen sich bei dieser Frage Personen über 50 Jahre (57%) und die Anhänger der SPÖ (60%). 

Die Angst vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus ist in den vergangenen Monaten tendenziell gesunken: 43% fürchten zurzeit eine Infektion bei sich selbst oder ihren Angehörigen (47% im März). Gleichzeitig nehmen etwas mehr Österreicher als vor einem halben Jahr an, dass die Corona-Gefahr übertrieben wird (44% vs. 39%). 

Teuerung hat Priorität

„Die Aufmerksamkeit der Politik, der Medien und der Bevölkerung richtet sich derzeit auf andere Bedrohungen wie Krieg in der Ukraine und Teuerung. Corona hat durch Omikron seinen Schrecken verloren, und auch die WHO spricht vom baldigen Ende der Pandemie. Die Menschen haben sich darauf eingestellt, mit dem Virus zu leben, so wie mit der Grippe auch. Man hat zwar nach wie vor Angst sich zu infizieren, aber es handelt sich nicht mehr um Todesangst“, so die Leiterin des Österreichischen Gallup-Instituts, Andrea Fronaschütz. 

Wunsch nach Normalität 

Dass die Impfpflicht abgeschafft wurde, begrüßt mittlerweile 61% der Bevölkerung (55% im Juli). Ähnlich viele (60%) halten es für gut, dass fast alle Corona-Maßnahmen aufgehoben wurden, im März waren nur 40% dieser Meinung. Bei der Abschaffung der Quarantäne-Pflicht für Corona-Positive ist die Bevölkerung zweigeteilt: 43% halten dies für richtig, 45% sind gegenteiliger Meinung (42% und 47% im August). 

Trotz relativ hoher Akzeptanz für die geltenden Corona-Regelungen meint nur etwa ein Drittel der Befragten, dass die Bundesregierung richtig mit der Pandemie umgeht. Das nach wie vor schlechte Zeugnis für das Krisenmanagement der Regierung ist laut Fronaschütz auf den Gesamteindruck der letzten zweieinhalb Jahre zurückzuführen: „Die oft nicht nachvollziehbaren Entscheidungen während der Pandemie haben das Vertrauen in die Behörden nachhaltig beschädigt. Vor diesem Hintergrund ist es für die politischen Entscheidungsträger sehr schwierig, wieder positiv wahrgenommen zu werden.“

Gallup/HK

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