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21. Dezember 2022

Bullish zum Jahreswechsel

„Wir sind für das Jahr 2023 bullish gestimmt.“ Das sagen die Investmentexperten von OFI Asset Management. Sie glauben an sinkende Inflationszahlen, eine milde Rezession, das Comeback Chinas und gute Chancen bei Aktien.

Jean-Marie Mercadal, Chefanlagestratege bei OFI Asset Management
Jean-Marie Mercadal, Chefanlagestratege bei OFI Asset Management

Jean-Marie Mercadal, Head of Investment Strategies, und Eric Bertrand, Deputy CEO and CIO, bei OFI Asset Management begründen ihre bullishe Einstellung mit vier Annahmen:

1. Sinkende Inflation

„Die Inflation wird allmählich zurückgehen. Die Lieferengpässe im Zuge der Corona-Pandemie, werden verschwinden. So sind beispielsweise die Kosten für die Beförderung eines Containers zwischen Shanghai und Los Angeles 2022 um mehr als 80 % gesunken und haben fast wieder das Niveau von 2019 erreicht. Inzwischen pendeln sich die Rohstoffpreise ein, und aufgrund der Basiseffekte werden weitere Anstiege nicht mehr so hoch ausfallen. Ein weiterer Faktor sind die Löhne. Sie tendieren derzeit nach oben, während die Arbeitslosenquoten sowohl in den USA als auch in Europa nach wie vor sehr niedrig sind. Die durch die Straffung der Geld- und Fiskalpolitik verursachte Konjunkturabschwächung dürfte jedoch letztlich auf den Arbeitsmarkt drücken und damit den Lohnanstieg begrenzen.“

2. Keine starke Rezession

Eric Bertrand, Chief Investment Officer bei OFI Asset Management
Eric Bertrand, Chief Investment Officer bei OFI Asset Management

„Ab Mitte 2023 dürften sich die Märkte auf den für 2024 erwarteten Wirtschaftsaufschwung konzentrieren, da die Rezession 2023 voraussichtlich nur schwach ausgeprägt sein wird. Denn sie geht auf die Straffung der Geldpolitik und die stark angestiegenen Energiepreise zurück, die durch den Krieg in der Ukraine und die Unterbrechung der Gaslieferungen aus Russland durch externe Faktoren plötzlich verursacht wurden.“

3. China kommt zurück

„Wir glauben, dass sich Chinas Wirtschaft im Jahr 2023 erholen wird – ebenso wie Asien insgesamt. In der Tat gibt es Anzeichen für eine Wiederbelebung der chinesischen Wirtschaft und die Regierung ist von der „Null-Covid-Politik“ abgerückt. Sie scheint die Wirtschaft stützen zu wollen, vor allem durch Maßnahmen für den Immobiliensektor, der seit zwei Jahren tief in der Krise steckt.“

4. Bullish für Aktien 

„Wir gehen davon aus, dass sich die Renditen langlaufender Staatsanleihen etwas über ihrem aktuellen Niveau stabilisieren werden, etwa bei 4,0 %/4,5 % für 10-jährige US-Treasuries und bei 2,0 %/2,5 % für die Bundesanleihe. Wir denken jedoch, dass die Anleihemärkte die geldpolitische Lockerung ab Ende 2023 etwas zu optimistisch einpreisen. Wir sehen dafür keine großen Chancen.

Stattdessen denken wir, dass die Zentralbanken recht lange warten werden, bevor sie ihre Geldpolitik möglicherweise lockern werden. Aktien könnten im Laufe des Jahres 2023 zu einem Höhenflug ansetzen. Die Bewertungen sind im Großen und Ganzen angemessen. Mitte 2023 könnten Anleger beginnen, eine Erholung der Unternehmensgewinne für 2024 einzupreisen.“

Die Hauptrisiken

„Das größte Risiko besteht darin, dass die Inflation weiter ansteigt, falls der chinesische Aufschwung die Rohstoffpreise in die Höhe treibt. In diesem Fall würde der Leitzins der Fed nicht mehr bei etwa 4,5 %, sondern bei etwa 6,0 % liegen, was zu einem Anstieg der Anleiherenditen führen würde. Dies würde sich stark auf die Preise von Vermögenswerten, einschließlich Aktien, auswirken.

Das andere Risiko ist eine Rezession, die stärker als ursprünglich erwartet ausfällt. Die Renditen an den Anleihemärkten würden steigen, aber vor allem Aktien würden durch die herabgestuften Gewinnprognosen hart getroffen werden.“

OFI Asset Management/HK

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