Banken und Klima: Bündnis aufgelöst
Immer mehr internationale Großbanken verabschieden sich von ihren Klimazielen und weiten die Finanzierung fossiler Projekte aus. Als Folge hat das weltweit wichtigste Bündnis von Großbanken für Klimaneutralität – die Net Zero Banking Alliance – nun seine Auflösung beschlossen.
Das Bündnis hatte sich ursprünglich auf freiwilliger Basis das Ziel gesetzt, Finanzflüsse bis 2050 „klimaneutral“ auszurichten. Für das globalisierungskritische Netzwerk Attac beweist das Ende der Allianz, dass die freiwilligen Selbstverpflichtungen des Finanzsektors zur Erreichung der Klimaziele völlig wirkungslos sind. „Die Net Zero Banking Alliance diente von Beginn an nur als Feigenblatt: Freiwillige Zusagen sollten eine verbindliche Regulierung verhindern“, sagt Mario Taschwer von Attac Österreich.
Verbindliche Regeln gefordert
Attac fordert, dass der gesamte Finanzsektor gesetzlich dazu verpflichtet wird, fossile Investitionen auslaufen zu lassen und letztlich völlig einzustellen. „Wir brauchen klare Veranlagungsrestriktionen für fossile Investments – ähnlich wie sie für andere riskante Finanzprodukte längst bestehen“, erklärt Taschwer. Bestehende EU-Regelungen wie die Taxonomie schaffen lediglich Transparenz, aber keine verbindliche Regulierung. In einem ersten Schritt sollten Banken mit klimaschädlichen Geschäften schlechtere Konditionen bei der EZB erhalten.
Trotz der im Pariser Klimaabkommen verankerten Verpflichtung, Finanzströme mit den Klimazielen in Einklang zu bringen, gibt es laut Attac bis heute keine Regulierung, die fossile Investitionen wirksam einschränkt. Entscheidendes Hindernis dabei sei der Lobbying-Einfluss des Finanzsektors.
Attac/HK