Banken: EU Gesetz für Einfache Sprache
Die EU verpflichtet Banken, Informationen für Verbraucher bis Mitte 2025 verständlich zu gestalten. Allerdings: Keine Bank scheint auf das nahende Gesetz vorbereitet zu sein. Bei den Allgemeinen Geschäftsbedingungen in Österreich gibt es die meisten Probleme.
Das Sprachniveau B2 und die ISO-Norm für Einfache Sprache werden mit dem „European Accessibility Act“ der EU für die Banken-Branche verbindlich. Der Textspezialist WORTLIGA untersuchte die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) der größten Banken im DACH-Raum. Mit einem nicht schmeichelhaften Fazit.
Österreich: Aufholbedarf
„Keine der untersuchten AGB macht es Verbrauchern leicht, die Informationen zu verstehen. Sie kommunizieren fast durchweg auf dem Sprachniveau C2 und bewegen sich damit auf dem Level von Fachbeiträgen“, sagt Gidon Wagner von WORTLIGA. Nicht nur die Sprachniveaus nach dem gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen untersuchten die Sprachexperten mit ihrer Software. Sie ermittelten für jede AGB ihren Lesbarkeitsindex von 0 bis 100. Die bestplatzierte Raiffeisen Schweiz erreichte darin 30 Punkte – den letzten Platz belegte die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien mit 9 Punkten. Überhaupt gibt es bei den österreichischen Banken Aufholbedarf, siehe Grafik.
„Rechtliche Texte können nicht das verständliche Niveau von journalistischen Artikeln erreichen. Aber die Komplexität der Bedingungen von Banken im DACH-Raum sprengt jedes Maß. Von Verbrauchertexten kann man hier nicht sprechen – doch an Verbraucher richten sich die Bedingungen maßgeblich“, so Wagner.
Das Ranking finden Sie unter: https://wortliga.de/bankenbericht-2023/
WORTLIGA/HK