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19. August 2022

Bärenmarkt: Ist die Talsohle erreicht?

Die Börsen der Welt stehen im Bann eines zyklischen Bärenmarktes. Die Kennzeichen dieser Phase sind Gewinnwarnungen, steigende Zinsen und ein deutlicher Wirtschaftsabschwung – unter anderem ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine und hohe Inflation.

Seit Juni 2022 sind der S&P 500, der Nasdaq 100 und der DAX, ausgehend von ihren Niveaus zu Jahresbeginn um mehr als 20 Prozent gesunken. Selbst steigende Kurse in den letzten Wochen ändern nichts am Gesamtbild, so die Experten der Steiermärkischen Sparkasse Private Banking, Sieglinde Klapsch und Alexander Eberan.

Bullen gegen Bären

Sieglinde Klapsch, Leiterin Private Banking Graz Steiermärkische Sparkasse
Sieglinde Klapsch, Leiterin Private Banking Graz Steiermärkische Sparkasse

„Es handelt sich um eine Bärenmarkt-Rallye, bei der die Kurse kurz steigen und dann wieder ins Minus drehen. Die Marktbewegungen in den USA und an den europäischen Märkten sind aktuell vergleichbar. Ein zyklischer Bärenmarkt ist wie eine Fahrt über eine sehr holprige Forststraße.“ Doch eine der wichtigsten Botschaften lautet: „Bärenmärkte sind normal und in der Regel nicht von allzu langer Dauer. Der S&P 500 durchschritt zum Beispiel seit 1970 einige Bärenmärkte, keiner dauerte aber länger als 343 Tage, also ein knappes Jahr.

Dem gegenüber stehen Bullenmärkte, die an den Finanzmärkten im selben Zeitraum zwischen 2,5 Monaten bis zu elf Jahren anhielten. Seit 1970 herrschte an der Börse im Schnitt knapp vier Jahre lang ein Bärenmarkt – zumindest was den S&P 500 Index angeht. Dem gegenüber stehen wiederum über 40 Jahre Bullenmarkt. Das heißt, dass die Aktien seitdem in über 80 Prozent der gesamten Zeitspanne eine positive Entwicklung aufweisen.“ 

Talsohle nicht erreicht

Die Steiermärkische Sparkasse Private Banking geht davon aus, dass die aktuelle Marktphase noch einige Zeit benötigen wird, um sich wieder zu normalisieren. Angesichts der anhaltenden Konjunktursorgen, dem bisher nicht an Schrecken verlierenden Inflationsgespenst, den Aktivitäten der Notenbanken und der Gasversorgung in Europa sei es noch zu früh, das jetzige Marktniveau als Talsohle bei den Aktien zu bezeichnen.

Vor dem Hintergrund des bisher turbulenten Börsenjahres findet derzeit die Berichtssaison der Unternehmen statt. Knapp zwei Drittel der Unternehmen melden zwar ein geringeres Gewinnwachstum als im Vorjahr, allerdings höher als es durchschnittlich erwartet wurde. Auch der Ausblick und die Prognosen der meisten Unternehmen sind positiver als bis vor kurzem angenommen wurde. 

Attraktive Aktien

Alexander Eberan, Leiter Private Banking Wien Steiermärkische Sparkasse
Alexander Eberan, Leiter Private Banking Wien Steiermärkische Sparkasse

„Dennoch könnten die Märkte im Bärenmarkt-Umfeld noch um bis zu 10 Prozent nachgeben, die Abwärtsdynamik sollte sich aber deutlich verlangsamen. Für Anleger mit einem längeren Zeithorizont ist es jetzt sinnvoll, die tiefen Kurse zu nützen und ihr Portfolio in Tranchen mit Aktien aufzustocken, da die Bewertungen deutlich attraktiver geworden sind“, so die Experten.

Es sei weiterhin damit zu rechnen, dass große Aktiengesellschaften Dividendenzahlungen leisten werden und die Aktienkurse im Laufe der Zeit steigen werden: „Aktien helfen auch dabei, sich gegen eine moderate Inflation abzusichern. Andererseits sollte man auch einen guten Teil des Vermögens in Cash halten, um das niedrige Kursniveau stets durch Zukäufe nützen zu können. Fazit: Aktien bleiben auch 2022 eine attraktive Anlageklasse.“

Steiermärkischen Sparkasse/HK

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