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31. Mai 2023

Asien: Schwellenländer wachsen kräftig

Asiatische Schwellenländer haben das Potenzial, in den nächsten drei Jahrzehnten und darüber hinaus überdurchschnittliches Wirtschaftswachstum zu liefern. Das sagt eine vom abrdn Research Institute (aRI) veröffentlichte Studie.

Bis 2050 werden vier der sieben größten Volkswirtschaften der Welt in Asien liegen. China wird die USA voraussichtlich bis 2035 als größte Volkswirtschaft ablösen. Indien könnte bis Anfang der 2030er Jahre den vierten Platz einnehmen. Die Untersuchungen von aRI deuten auch darauf hin, dass Indonesien bis Mitte der 2040er Jahre die siebtgrößte Volkswirtschaft der Welt sein wird und Japan den fünften Platz einnimmt.

Asien dominiert Wirtschaft

Robert Gilhooly, Senior Emerging Markets Research Economist bei abrdn
Robert Gilhooly, Senior Emerging Markets Research Economist bei abrdn

Das bedeutet, dass Asien die Weltwirtschaft in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts dominieren wird. Die Analyse zeigt auch, dass die Philippinen, Pakistan, Bangladesch und Vietnam alle unter den 25 größten Volkswirtschaften der Welt sein werden. Auf die asiatischen Schwellenländer könnten bis 2050 58 % des weltweiten Wachstums entfallen. Das globale Wachstum wird sich bis 2050 von etwa 2,5 % pro Jahr auf 1,5 % pro Jahr verlangsamen – zum Teil aufgrund des geringeren Bevölkerungswachstums in den großen Volkswirtschaften.

Die Analyse zeigt auch, dass Asien aufgrund eines günstigeren demografischen Hintergrunds und der Möglichkeit, den Rückstand gegenüber den Industrieländern aufzuholen, immer noch überdurchschnittlich wachsen könnte. So ist das Einkommensniveau in vielen asiatischen Ländern immer noch relativ niedrig. Zudem gibt es weiterhin ein enormes Potenzial für Arbeitskräfte, die aus der Landwirtschaft in produktivere Fertigungs- und Dienstleistungsberufe wechseln wollen. Schließlich müssen viele asiatische Unternehmen erst noch die Effizienz von Technologien und branchenführenden Prozessen zur Steigerung der Produktivität nutzen. Auf ganz Asien könnte fast die Hälfte (46 %) der Weltwirtschaft entfallen – ein Anstieg von derzeit 35 %.

Demografischen Dividende

Das aufstrebende Asien kann immer noch von einer demografischen Dividende profitieren. Es wird erwartet, dass die Bevölkerung Indiens und Indonesiens bis 2050 um 253 Millionen bzw. 42 Millionen Menschen wachsen wird. Auch wenn das Bevölkerungswachstum in anderen asiatischen Märkten weniger günstig ist und die demografischen Profile weniger vorteilhaft sind, zeigen Untersuchungen, dass andere Faktoren dies kompensieren dürften. Dazu zählen beispielsweise eine Verbesserung des Abhängigkeitsverhältnisses, also des Verhältnisses von Erwerbstätigen zu Nicht-Erwerbstätigen (vor allem in Indien, Indonesien und Malaysia). Zudem gibt es Spielraum für eine Verbesserung der Arbeitsqualität durch Bildung und Kompetenzentwicklung. 

Darüber hinaus wird Asien mit zunehmender Verstädterung und steigendem Einkommen den weltweiten Konsum von Waren und Dienstleistungen ankurbeln. Chinas Verbrauchermarkt ist bereits halb so groß wie der der USA. Bis 2050 könnte er laut Prognosen von aRI mit 25 Billionen US-Dollar fast 10 % größer sein. Auch der indische Verbrauchermarkt wird sich in den nächsten 30 Jahren vervierfachen. Insgesamt wird für die asiatischen Schwellenländer mehr als eine Verdoppelung des Verbrauchs prognostiziert. Im Vergleich dazu wird der Verbrauch in der Eurozone im gleichen Zeitraum voraussichtlich nur um 18 % steigen.

Strukturelle Treiber

Robert Gilhooly, Senior Emerging Markets Research Economist bei abrdn, sagt: „Langfristiges Wirtschaftswachstum erfordert in jedem Land und jeder Region drei Dinge: zunehmend qualifizierte Arbeitskräfte, Investitionen in Infrastruktur, Ausrüstung und Technologie sowie eine verbesserte Produktivität. Die aufstrebenden Märkte Asiens – von China und Indien bis Indonesien und Vietnam – weisen diese wesentlichen Elemente auf. In der gesamten Region sehen wir die strukturellen Triebkräfte für ein Wirtschaftswachstum, das sowohl die entwickelten Märkte als auch andere Schwellenländer übertreffen wird.“

Peter Branner, Chief Investment Officer bei abrdn
Peter Branner, Chief Investment Officer bei abrdn

Peter Branner, CIO bei abrdn, ergänzt: „Ob die aufstrebenden asiatischen Volkswirtschaften diese erwartete Outperformance letztendlich erreichen werden, hängt natürlich immer noch von einer Vielzahl von Faktoren ab, wie z. B. der Stärke der staatlichen Institutionen und der Fähigkeit, politischen Druck, wirtschaftliche Ungleichgewichte und andere Makrorisiken zu bewältigen. Die gute Nachricht ist, dass diese Unsicherheiten bereits eingepreist sind, was sich in den Abschlägen der Schwellenländeranlagen gegenüber den entwickelten Märkten widerspiegelt. In Anbetracht der starken und positiven Faktoren, die wir in unserer Studie aufgezeigt haben, glauben wir, dass das Potenzial klar zu erkennen ist.“

Den Link zum vollständigen Bericht in englischer Sprache finden Sie hier.

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abrdn/HK

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