Arbeitsmarkt: KI mischt mit
KI sieht man am heimischen Arbeitsmarkt nicht als Ersatz, sondern als Unterstützung. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen „Hopes and Fears Global Workforce Survey 2025“ von PwC. Befragt wurden in 48 Ländern und 28 Sektoren rund 50.000 Mitarbeitende, darunter 850 Österreicher:innen.

Die tägliche Nutzung von KI hat sich im vergangenen Jahr in Österreich von 9 auf 19 % verdoppelt. Personen, die sie nutzen, berichten deutlich häufiger von höherer Produktivität (59 %), einer besseren Qualität der Arbeit (59 %) und mehr Kreativität (53 %). Dieses Potenzial fördern auch die Arbeitgeber: Fast jede:r zweite Mitarbeitende wurde bei der Weiterbildung durch Vorgesetzte unterstützt. Das erhöht nicht nur die Kompetenzen, sondern auch das Selbstbewusstsein: KI-Nutzer:innen haben ein größeres Gefühl von Jobsicherheit (29 %) und sehen zukünftig bessere Verdienstmöglichkeiten (25 %).
Sicher ist sicher
Weitere Studienergebnisse: „Die angespannte Wirtschaftslage stellt die Fähigkeiten der Beschäftigten auf die Probe. Gefragt sind nicht nur Fachwissen, sondern vor allem auch Resilienz, Lernbereitschaft und Anpassungsfähigkeit. Unternehmen stehen daher in der Verantwortung, diesen Wandel aktiv zu gestalten und die Zuversicht ihrer Mitarbeitenden weiterhin zu fördern. Wenn technologische Veränderungen Berufsinhalte schnell verschieben, wird kontinuierliches Lernen zur Voraussetzung für Beschäftigungsfähigkeit“, so Sophie Landsteiner, Workforce Transformation Lead bei PwC Österreich.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen deutlich: Für die Beschäftigten in Österreich steht Jobsicherheit an erster Stelle. 82 % der Befragten nennen einen sicheren Arbeitsplatz als wichtigsten Faktor für einen guten Job – noch vor einem hohen Gehalt oder schnellen Karriereschritten. Direkt dahinter folgen die Übereinstimmung mit den eigenen Werten (79 %) und ein gutes Verhältnis zu Kolleg:innen (76 %). Materielle und soziale Sicherheit sind somit die zentralen Bedürfnisse der Arbeitnehmenden, insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.
Spürbarer Wohlstandsverlust
Dieses starke Grundbedürfnis wirkt sich auch auf das Verhalten am Arbeitsmarkt aus. Die Bereitschaft, Risiken einzugehen oder einen neuen Karriereschritt zu wagen, ist aktuell niedrig. Auch Themen wie Gehaltserhöhungen und Beförderungen treten zunehmend in den Hintergrund: Lediglich 27 % der Arbeitnehmenden wollen im kommenden Jahr aktiv eine Gehaltserhöhung ansprechen (2024: 38 %), 19 % denken über eine Beförderung nach (2024: 27 %) und ebenfalls 19 % ziehen einen Jobwechsel in Betracht (2024: 27 %). Gleichzeitig bereitet ihre finanzielle Lage vielen Kopfzerbrechen: Nur noch 38 % können ihre laufenden Kosten decken und zugleich sparen oder sich Extras wie Urlaubsreisen leisten. Das zeigt einen spürbaren Wohlstandsverlust gegenüber dem Vorjahr (44 %).
Im internationalen Vergleich zeigt sich die schwierige Lage hierzulande besonders deutlich: 28 % der Befragten in Österreich haben im vergangenen Jahr eine Gehaltserhöhung erhalten und weniger als jede:r Zehnte (7 %) wurde befördert, während diese Werte im Vergleich weltweit bei 43 % bzw. 17 % liegen. „Der Arbeitsmarkt befindet sich in einer Phase der Neujustierung. Nach Jahren, in denen Arbeitnehmende eine starke Verhandlungsposition hatten, sind nun vielfach wieder die Arbeitgeber am Zug. Entsprechend zurückhaltend werden derzeit Forderungen gestellt: Viele Beschäftigte wissen, dass die wirtschaftliche Lage nur begrenzten Spielraum lässt, und passen sich an“, erläutert Landsteiner.
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PwC/HK