Aktienmärkte: Verluste abgefangen
Nach dem Zollschock zu Monatsbeginn haben die Aktienmärkte mit großer Erleichterung auf das Zurückrudern von Donald Trump reagiert und nach der angekündigten Zollpause die Verluste erheblich gemindert.
Während der deutsche Leitindex DAX zum Ende April in Reichweite seines Allzeithochs notiert, beträgt das Minus bei den amerikanischen Indizes derzeit knapp über 10%. In Euro gerechnet sogar noch mehr. Insbesondere Technologiewerte und konjunktursensible Nebenwerte haben teilweise noch deutlichere Abgaben verzeichnen müssen.
Auf Europa setzen
Es analysiert Robert Beer: „Kein Wunder, dass viele internationale und vor allem europäische Großanleger verstärkt auf Europa setzen und Kapital in großem Umfang über den großen Teich zurückgeholt wird. So weisen die Konzerne im Eurostoxx50 Index, der den Kern der europäischen Wirtschaft repräsentiert, einen Gewinnrendite von etwa 7,5% sowie eine Dividendenrendite von ca. 4% aus. Im Schnitt, denn einzelne Unternehmen werden teils deutlich höher bewertet. Auch Banktitel haben sich auf Jahressicht hervorragend entwickelt. So hat Santander, die wertvollste Bank der Eurozone, nach einem Gewinnsprung angekündigt, bis Ende 2026 10 Mrd. € für Aktienrückkäufe auszugeben. Bei aktuellen Kursen würde die Bank so 10% der Aktien vom Markt nehmen. Auch Commerzbank, Dt. Bank und Co haben sehr gute Zahlen gemeldet. Neben guten Gewinnen und einer hohen Dividendenrendite spricht auch die niedrige Bewertung für die Aktien. Bei einer weiteren Vertiefung der europäischen Kapitalmarkt-Union würden länderübergreifende Fusionen zudem wahrscheinlicher.
Auf der negativen Seite der 12-Monats-Entwicklung stehen neben Luxuskonzernen auch die Autobauer. So haben VW, Mercedes und Porsche für das erste Quartal deutlich Gewinnrückgänge vermeldet. Insbesondere Konzerne ohne Werk in den USA stehen unter Druck, aber auch die schwächelnde Position in China belastet. Porsche, Autobauer und Luxusmarke in einem, leidet von dieser Entwicklung doppelt. Seit dem Hoch im Sommer 23 hat die Aktie über 60% verloren. Mit einer schwachen Autokonjunktur, der Zollproblematik in den USA und der Absatzschwäche in China lasten große Sorgen auf den Aktien, andererseits sinkt die Bewertung immer weiter.“
Neuer Antrieb für Automarkt?
„Die Hoffnung der Autohersteller liegt zum Teil in der neuen Bundesregierung, zum Teil im Brüssel. So wird seit Wochen über eine Erleichterung bei der Erreichung der Flotten-Emissionen verhandelt. Die Autobauer sollen drei Jahre mehr Zeit erhalten. Die neue Bundesregierung will Kaufanreize für Elektromodelle wiederbeleben. Die Bürokratie soll sinken, nicht nur im Automobilsektor. Die milliardenschwere Investitionsoffensive Deutschlands wird zudem als Wachstumsimpuls für die kommenden Jahre positiv für die konjunkturelle Entwicklung in Europa wahrgenommen. Vieles was in den letzten Jahren pro USA gesprochen hat, scheint in Richtung Europa zu drehen.“
Zölle belasten
„Währenddessen sinken die Handelsaufkommen zwischen China und den USA spürbar. So sind die Schiffscharter seit Einführung der Zölle um etwa die Hälfte zurückgegangen. Die immensen Zölle wirken wie eine Art Embargo zwischen den größten Volkswirtschaften der Welt. Aber auch für den Rest der Welt sind die Zölle nur aufgeschoben – bis Anfang Juli. Ob und wie „Deals“ in so einem politischen Klima erreicht werden können und was diese wert sind, muss sich zeigen.
Unsere Strategien haben die freundliche Entwicklung in Europa und China genutzt, sowie gleichzeitig die Risiken im Griff gehabt und sich im Quartal positiv geschlagen. Getreu dem Motto Chancen nutzen und gleichzeitig Risiken begrenzen sind wir mit unseren risikoadjustierten, breit diversifizierten Strategien auch für die kommenden Monate zuversichtlich.“
Robert Beer Investment GmbH/HK
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