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21. März 2022

Aktien: Verlierer und Chancen

Die Pandemie ist noch nicht ausgestanden, die Inflation erreicht neue Höhen, der Ukraine-Krieg belastet die Aktienmärkte. „Dennoch ist die Situation nicht überall so düster, wie sie scheinen mag“, so Carsten Gerlinger, Head of Asset Management bei Moventum. Chancen sieht er in den USA.

Carsten Gerlinger, Moventum AM, Foto © blinkblink.jpg
Carsten Gerlinger, Managing Director und Head of Asset Management bei Moventum AM

Noch vor Kurzem bewegte sich die Weltwirtschaft wieder in Richtung Normalität: Die vierte Covid-Welle schien allmählich überwunden, die Verspannungen in den Lieferketten lösten sich und es wurde ein anhaltend kräftiges Wachstum bei schrittweise abflauender Inflation erwartet. Mit der russischen Invasion in die Ukraine kommen nun neue Belastungen: „Es droht eine deutliche Abschwächung der Weltwirtschaft bei hohen Inflationsgefahren – Stichwort Stagflation – bis hin zu einer Rezession“, so Gerlinger.

Europa verliert

„Durch den Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Auswirkungen erwarten wir für die kommenden drei Monate eine anhaltende Verunsicherung der Aktienmärkte“, sagt Gerlinger. Hierbei ist Europa stärker betroffen als andere Regionen. Aufgrund der Nähe zu Russland und den starken wirtschaftlichen Verflechtungen leidet der Kontinent unter dem Energie- beziehungsweise Rohstoffpreisanstieg. Es ist zu erwarten, dass der ökonomische Schaden in Europa am stärksten ist. „Wir reduzieren Europa von Über- auf Untergewichtung“, so Gerlingers Fazit.

USA: Attraktive Aktien

Die Vereinigten Staaten wiederum liegen weit vom Kriegsgeschehen entfernt, ihre Wirtschaft dürfte unter dem Konflikt weniger leiden als die Europas. Im ersten Halbjahr 2022 sollte die US-Wirtschaft noch genügend positiven Rückenwind haben. Die Unternehmensgewinne weisen größtenteils immer noch eine erfreulich stabile, aufwärtsgerichtete Entwicklung auf. Die US-Notenbank hat im März zwar ihren ersten Zinsschritt nach oben vollzogen und weitere fortlaufende Zinserhöhungen angekündigt. Doch sollten diese Schritte mittlerweile in den Aktienkursen größtenteils eskomptiert sein.

Selbst Growth-Werte, welche in den vergangenen Monaten deutlich unter dem Renditeanstieg litten, hatten sich zuletzt stabilisiert. „Insgesamt“, schließt Gerlinger, „bleiben US-Aktien im Vergleich zwar hoch bewertet. Wir halten sie aber dennoch weiter für attraktiv, nicht zuletzt vor dem Hintergrund anhaltend positiver Unternehmensdaten und einem erfreulichen Gewinnwachstum.“

Chancen in Emerging Markets

Die Emerging Markets werden ebenfalls weniger stark vom Ukraine-Krieg belastet. Zwar ist für Russland eine scharfe Rezession zu erwarten. Das Land spielt jedoch im Schwellenländerindex MSCI-EM mit einer Gewichtung von rund drei Prozent eine untergeordnete Rolle. Emerging Markets haben sich in den vergangenen Wochen deutlich stabilisiert und konnten zuletzt aufgrund ihres Rohstoffproxys outperformen. „Wir erwarten mindestens stabile Rohstoffpreise und erhöhen unsere Gewichtung in den Emerging Markets auf neutral“, so Gerlinger. „Aufgrund der verbesserten wirtschaftlichen Situation in Asien und der Rohstofflastigkeit Südamerikas stufen wir diese beiden Regionen als attraktiv ein.“


Moventum AM/HK

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