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13. September 2022

Aktien: „Mehr als vorsichtig“

Ingrid Szeiler, CIO der Raiffeisen KAG, erwartet bei der Geldpolitik in naher Zukunft keine Trendwende. Diese Erkenntnis beendete die Erholungsbewegung an den Aktienmärkten, die sich über den Sommer entwickelt hatte.

Ingrid Szeiler, CIO der Raiffeisen KAG
Ingrid Szeiler, CIO der Raiffeisen KAG

Aus der Perspektive eines Währungshüters betrachtet, gäbe es keine Veranlassung, von dem Pfad einer geldpolitischen Straffung abzurücken. Szeiler: Somit müssen sich die Märkte darauf einstellen, dass die Notenbanken nicht – wie in den letzten Jahren – beim ersten Stress zur Rettung ausrücken. Es wird in diesem Zyklus länger dauern, bis es an der geldpolitischen Front zu einem Einlenken kommt. Gleichzeitig befinden sich viele Frühindikatoren für die Konjunktur auf Talfahrt.“ 

Rezession droht

„Gemeinsam mit den hohen Energiekosten wird man sich auf eine deutliche Abkühlung der Weltwirtschaft einstellen müssen, die in manchen Bereichen zu einer Rezession führen wird. Ein Rückgang der Unternehmensgewinne ist damit nur eine Frage der Zeit. Auf nächste Sicht sprechen die Einflussfaktoren für die Aktienmärkte somit eine eindeutige Sprache: Eine defensive Ausrichtung ist angebracht.“

Volatile Aktien

„Die internationalen Aktienmärkte entwickelten sich in den letzten Monaten unter großer Volatilität seitwärts. Trotz zuletzt schwächerer Konjunkturvorlaufindikatoren ist der Fokus der Notenbanken aktuell ganz klar auf das Thema Inflationsbekämpfung ausgerichtet. Wir sehen das restriktiver werdende Liquiditätsumfeld unverändert als einen der größten Belastungsfaktoren für die nächsten Monate. Wir sind skeptisch, dass die Notenbanken sehr schnell eine Kehrtwende vollziehen werden und bleiben daher bei Aktien mehr als vorsichtig.“

Schwach: Schwellenländer

„Weiterhin präsentieren sich Emerging-Markets-Aktien von der schwachen Seite und heben sich nicht von den entwickelten Märkten ab. Verantwortlich ist dafür unter anderem, dass auch der asiatische Raum die deutliche Verteuerung von Energie als Inputfaktor zu spüren bekommt, da Europa zunehmend um LNG-Importe mit Asien in Preiskonkurrenz tritt. Unter diesen Vorzeichen wird es schwer, dass sich die globale Wirtschaft erholt. Interessant ist, dass die Gewinnentwicklung weiterhin recht stabil ist, was dazu führt, dass die Bewertung deutlich zurückgeht.“

Raiffeisen KAG/HK

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