25. Juni 2025

Aktien Europa: Optimismus gestiegen

Aus der diesjährigen Umfrage unter 34 Marktstrategen, Portfoliomanagern, Research-Analysten und Ökonomen aus der Natixis-Gruppe ergab sich eine deutlich optimistischere Einschätzung der europäischen Aktienmärkte.

Über ein Drittel (38 %) gab an, dass Europa im zweiten Halbjahr 2025 die beste Marktperformance erzielen wird. Dies ist ein enormer Sprung gegenüber der Umfrage vom Vorjahr, in der nur 3 % der Strategen Europa als den Markt mit der besten Performance nannten. Sieben von zehn (71 %) Strategen der Natixis-Gruppe und ihrer Tochtergesellschaften gehen davon aus, dass Europa die USA im Jahr 2025 übertreffen wird.

Trotz des Optimismus in Europa bleiben die Strategen hinsichtlich der Marktaussichten für die nächsten sechs Monate vorsichtig.

Rüstung und Banken profitieren

Während fast neun von zehn Befragten (88 %) der Meinung sind, dass die Zollandrohungen des US-Präsidenten bestehen bleiben werden, glauben mehr als die Hälfte (56 %), dass es gerade dessen Zollpolitik ist, die die Voraussetzungen für ein Anziehen des europäischen Wachstums schafft. Darüber hinaus glauben drei Viertel (74 %) der Befragten, dass der Euro bis Ende 2025 wahrscheinlich an Wert gewinnen wird. Die jüngsten geopolitischen Spannungen und die anhaltende Handelsunsicherheit hätten Europa nämlich dazu veranlasst, sich nach innen zu orientieren und in der Folge die Investitionen in die europäische Verteidigung und Infrastruktur zu erhöhen. Das werde Sektoren wie Banken und Verteidigungsaktien stützen. So glauben fast zwei Drittel (59 %) der befragten Experten, dass Verteidigungsaktien von den weltweit höheren Ausgaben profitieren werden, wobei diese Einschätzung bei den in Europa ansässigen Gesellschaften höher ist als in den USA (77 % vs. 48 %).

Inflation bleibt Thema

Trotz des Optimismus in Europa bleiben die Strategen hinsichtlich der Marktaussichten für die nächsten sechs Monate vorsichtig. Die Zahl der Faktoren, die als Gegenwind eingestuft werden – Geopolitik (53 %), Beschäftigung (59 %), Konsumausgaben (79 %) oder ein Handelskrieg (65 %) – überwiegt deutlich gegenüber den Faktoren, die als Katalysatoren erwartet werden: Zentralbankpolitik (62 %) und Unternehmensgewinne (47 %).

Der Konsens der 34 Marktstrategen reflektiert auch die sich verändernde Haltung gegenüber dem US-Anleihemarkt und dem Dollar. Turbulenzen am Markt für Staatsanleihen werden als größtes Risiko genannt, wobei 85 % der Strategen dieses Risiko als mittel bis hoch einstuften. Die Inflation war das zweitgrößte Risiko in den Augen der Strategen: Acht von zehn (79 %) stuften sie als mittel bis hoch ein. Was jedoch die konkreten Auswirkungen der Zölle angeht, glauben drei Viertel (76 %) der Befragten, dass diese nur vorübergehend zu einem Anstieg der Inflation führen werden, während ein Viertel (24 %) davon ausgeht, dass die Zölle eine anhaltende Reflation bewirken werden.

Hohe Volatilität

Die anhaltende Marktinstabilität gibt weiterhin Anlass zur Sorge. Mehr als sieben von zehn der befragten Strategen (71 %) glauben, dass die Volatilität an den Aktienmärkten hoch bleiben wird, und 68 % sind derselben Meinung für Anleihen. Dennoch gaben 71 % der Strategen von Natixis IM an, dass sie aktiv nach Chancen in der Volatilität der Aktienmärkte suchen, und 74 % sagten dasselbe für die Anleihemärkte. Einige werden jedoch abwarten (29 % an den Aktienmärkten und 26 % an den Anleihemärkten).

Link zur Studie: 2025 Strategist Outlook: There is an alternative

Natixis/HK

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