Aktien Asien: Zu hoch bewertet?
Aktien aus der Region Asien-Pazifik verzeichneten im dritten Quartal 2025 beeindruckende Kursgewinne – getragen von nachlassenden Handelsspannungen, der Erwartung sinkender US-Zinsen und dem anhaltenden Hype um KI. Sind diese Titel jetzt aber schon überbewertet?
Der MSCI Asia Pacific ex Japan Index stieg im dritten Quartal um rund 9 Prozent und übertraf damit globale Pendants. Besonders gefragt waren chinesische, taiwanische und koreanische Technologiewerte. „Die Region profitierte vor allem von der breiten Erholung der Halbleiternachfrage und damit einhergehend steigenden Preisen“, kommentiert David Perrett, Experte für asiatische Aktien bei M&G. Zu den großen Gewinnern zählten Samsung Electronics, Alibaba, Delta Electronics und TSMC. Delta etwa habe seine Marktkapitalisierung im Quartal um mehr als 40 Milliarden US-Dollar ausgeweitet – ein bemerkenswerter Sprung, wie Perrett betont. Einzelne chinesische KI-Aktien hätten sich in einigen Fällen nahezu verdreifacht. Doch angesichts dieser Dynamik dränge sich eine zentrale Frage auf: Sind die Bewertungen bereits zu weit gelaufen?
Gehypter Titel
„Es gibt Ursachen zur Sorge“, so Perrett. „Eine Reihe koreanischer und taiwanischer Technologiewerte hat nicht nur steigende Gewinnerwartungen, sondern auch höhere Bewertungsmultiplikatoren – in manchen Fällen auf dem Niveau möglicher Spitzengewinne.“ Zwar erschienen große Tech-Namen wie Tencent, Alibaba oder TSMC mit rund dem 20-Fachen der erwarteten 2026-Gewinne „nicht billig, aber auch nicht absurd teuer“, doch würden beispielsweise zyklische DRAM-Hersteller wie SK Hynix und Samsung mit niedrigen zweistelligen Gewinnmultiplikatoren gehandelt – allerdings wiederum auf Basis von Gewinnen, die auf einem Zyklushoch lägen.
Besonders aufmerksam beobachtet M&G die Entwicklung kleinerer, stark gehypter Titel in Asien: „Einige chinesische Halbleiterunternehmen befinden sich noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium – der Markt weist ihnen aber bereits erhebliche Werte zu, obwohl der kommerzielle Erfolg noch nicht bewiesen ist“, erklärt der Fondsmanager. Auch in Korea und Taiwan gebe es KI-Unternehmen aus zweiter Reihe, die von kurzfristiger Nachfrage profitieren, jedoch kaum langfristige „Burggräben“ besäßen.
Neue Chancen
Während die Aufmerksamkeit vieler Investoren weiter den KI-Gewinnern gelte, ergäben sich zugleich Chancen an anderer Stelle. „Wir sehen, dass eine Reihe qualitativ hochwertiger Konsumunternehmen deutlich abgewertet wurde“, so der Experte. „In den letzten Wochen haben wir einige unserer Technologie-Positionen reduziert und bei ausgewählten Konsumwerten aufgestockt.“
Derzeit lägen zwei der größten Positionen des Portfolios in Konsumunternehmen mit Dividendenrenditen von über sechs Prozent und soliden Wachstumsaussichten für Gewinne und Ausschüttungen über die kommenden 12 bis 24 Monate. Angesichts des Bewertungsniveaus und der aktuellen Stimmung scheine dies ein vernünftiger Kurs zu sein, wenn man in Richtung 2026 blicke.
M&G/HK
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