5. November 2025

Humanoide Roboter: Keine Science-Fiction

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Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

Christophe Pouchoy, Fondsmanager bei LFDE, erklärt dem GELD-Magazin die Zukunft von Physical AI und einer neuen Generation von Robotern. Zum Beispiel sind Robotaxis keine Science-Fiction, sondern bereits Realität. Auch Anlagechancen tun sich auf.

Christophe Pouchoy, Fondsmanager bei LFDE

Die wichtigsten Meilensteine der letzten Jahre auf dem Gebiet waren die zunehmende Rechenleistung, die Miniaturisierung und die Integration von KI in die Robotik. Pouchoy: „Physische KI wird die nächste Welle der Monetarisierung generativer KI sein. Einmal trainiert, können KI-Modelle in ihrer Größe komprimiert werden, sodass sie in Robotern jeder Art betrieben werden können, deren Rechenleistung begrenzter ist als die derzeit in KI-Servern von Rechenzentren verfügbare. Diese KI-Modelle werden intelligenter sein als derzeitige in Robotern eingebettete Betriebssysteme und Algorithmen.“

Drei Milliarden Roboter!

Robotaxis und humanoide Roboter sind laut dem Fondsmanager von Echiquier Robotics zwei von vielen Durchbrüchen, die von intelligenteren KI-Algorithmen profitieren werden: „Robotaxis verbreiten sich bereits in den Großstädten der Vereinigten Staaten, wobei Waymo, Uber oder Tesla gut positioniert sind, um von diesem Wandel im Transportsektor zu profitieren. Analysten schätzen, dass dieser Markt bis 2030 ein Volumen von mehreren zehn Milliarden Dollar erreichen könnte und langfristig sogar mehrere hundert Milliarden Dollar.“

Humanoide Roboter, die bisher nur in Science-Fiction-Filmen vorkamen, werden dank der Fortschritte in der KI nun ebenfalls Realität und entwickeln sich zu einem immer wichtigeren Anlagethema mit zahlreichen Investitionsmöglichkeiten, vor allem in Asien, aber auch bei Zulieferern auf der ganzen Welt. In diesem Jahr wurden 7.000 humanoide Roboter in China und 5.000 in den Vereinigten Staaten verkauft. Diese Zahlen dürften sich bis 2026 verfünffachen und bis 2030 400.000 überschreiten. Ein Bericht der Bank of America vom März 2025 schätzt sogar, dass es bis 2030 eine Million Humanoide und bis 2060 drei Milliarden geben wird.

Der Experte glaubt auch: „Roboter werden zunehmend in der Lage sein, aus Erfahrungen zu lernen, sich an neue Aufgaben anzupassen und autonom Entscheidungen zu treffen, dank energieeffizienter, leistungsstarker Chips, die mit ihren 5-, 3- und bald auch 2-Nanometer-Technologien für autonome Systeme unverzichtbar sind. Außerdem haben Cloud-Computing-Anbieter wie Amazon Web Services oder Microsoft Azure es möglich gemacht, bei Bedarf auf Rechenleistung für komplexe Datenanalysen in großem Umfang zuzugreifen, als Ergänzung zur lokalen Rechenleistung in den Robotern. Insgesamt entwickelt sich der Sektor von der klassischen Automatisierung zu einem intelligenten, vernetzten Roboter-Ökosystem.“

Investments in Gegenwart und Zukunft

Pouchoy: „Für Privatanleger kann eine gezielte Investition in Robotik und physische KI durchaus sinnvoll sein, wenn sie als Baustein innerhalb eines diversifizierten Technologieportfolios betrachtet wird. Der Echiquier Robotics Fund bietet einen definierten und dennoch breit angelegten Ansatz innerhalb des Robotik-Ökosystems. Wir investieren in physische und digitale Robotik sowie die damit verbundene Infrastruktur. So können wir die gesamte Wertschöpfungskette abdecken – von Hardware und Sensortechnologie über Software und Datenverarbeitung bis hin zu spezifischen Anwendungen mit Robotik.“

Zwar ist der Pool an investierbaren Unternehmen dem Spezialisten zu Folge im Robotiksektor kleiner als bei breiteren Technologiethemen, doch zeichnet sich der Markt durch ein überdurchschnittliches strukturelles Wachstum aus: „Dies wird durch langfristige Trends wie den demografischen Wandel und die Alterung der Bevölkerung vorangetrieben, die die Nachfrage nach Automatisierungs- und Assistenzsystemen weiter steigern. Vor diesem Hintergrund bieten Robotik/physische KI unserer Meinung nach attraktive Chancen für Anleger, die an der langfristigen technologischen Transformation teilhaben möchten.“

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Mag. Harald Kolerus GELD-Magazin / Redakteur

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