Trump: Kein Vorbild!
Weniger als ein Viertel der österreichischen Bevölkerung bewertet die USA unter Trump positiv. Zustimmung findet Trumps Politik in den Bereichen Sicherheit und Migration. Ein ähnlicher Kurs für Österreich sowie eine Annäherung der politischen Parteien an Trumps Republikaner werden abgelehnt.
Die Meinung über die USA hängt in Österreich stark davon ab, ob man das Land für sich oder mit Blick auf seinen derzeitigen Präsidenten beurteilt. Laut einer Umfrage des Österreichischen Gallup-Instituts sehen nur 23% der Bevölkerung die Vereinigten Staaten unter der Führung Donald Trumps positiv, 69% dagegen negativ. Betrachtet man die USA unabhängig von der politischen Führung, ist der Anteil positiver Einschätzungen mit 52% deutlich höher.
Für und wider Trump

62% der Befragten sind der Ansicht, dass die internationale Politik der USA die Welt destabilisiert, im Dezember des Vorjahres waren es 55%; Russland wird von 80% der Österreicher:innen eine destabilisierende Wirkung zugeschrieben, China von 56%. Die EU wird hingegen von einer relativen Mehrheit (47%) als stabilisierende Kraft wahrgenommen, 34% stufen sie als destabilisierend ein. In Österreich fällt die Bewertung von Donald Trumps politischem Kurs je nach Bereich unterschiedlich aus. Bei den Themen Sicherheit (70%) und Migration (62%) äußern die Befragten größtenteils Verständnis. Auch Trumps Vorhaben, das US-Militär zu stärken, wird von fast der Hälfte der österreichischen Bevölkerung (47%) positiv gesehen.
Gleichzeitig lehnt eine deutliche Mehrheit der Befragten zentrale Elemente seiner Politik ab. Zwei Drittel (67%) haben kein Verständnis für seine Zweifel am Klimawandel, ähnlich viele für seinen Protektionismus (65%). 63% können den Rückzug der USA aus internationalen Abkommen nicht nachvollziehen, ebenso viele die Kritik an etablierten US-Medien. 55% billigen seine Anti-Diversitätspolitik nicht. Die Mehrheit der Befragten spricht sich gegen eine Politik nach dem Vorbild Donald Trumps in Österreich aus. Nur 24% könnten sich einen solchen politischen Kurs hierzulande vorstellen, während 70% ihn ablehnen. Am ehesten würden die Anhänger:innen der FPÖ (49 %) US-amerikanische Verhältnisse in Österreich begrüßen. Auch ein engerer Kontakt österreichischer Parteien zur Republikanischen Partei unter Trump wird von der Mehrheit (62%) abgelehnt, nur ein Fünftel (21%) ist dafür. Hier sticht erneut die FPÖ-Anhängerschaft mit 39% Zustimmung hervor.

Unerwünscht: Trumpsche Verhältnisse

56% der Befragten sehen große Ähnlichkeit zwischen den politischen Positionen der FPÖ und der Politik Trumps. Diese Einschätzung wird besonders häufig von Personen mit höherer Schulbildung (65%) sowie von Sympathisant:innen der Grünen (79%), der NEOS (75%) und der SPÖ (63%) geteilt. Andere Parlamentsparteien haben aus Sicht der Bevölkerung nur wenig mit Trumps Politik gemeinsam. Andrea Fronaschütz, Leiterin des Österreichischen Gallup-Instituts: „Während die USA als Land in Österreich vergleichsweise hohes Vertrauen genießen, gilt Trumps Politik als problematisch. Zustimmung findet sie nur in den Bereichen Sicherheit und Migration. „US-Verhältnisse“ in Österreich sind für die meisten nicht wünschenswert, und eine Annäherung der politischen Parteien an Trumps Republikaner wird abgelehnt. Dies zeigt, dass die Bevölkerung auf Werte wie Zusammenarbeit, Demokratie sowie politische Zuverlässigkeit und Ausgewogenheit setzt.“
Gallup/HK