Gold: Geschürfte Rendite
Neben dem Edelmetall Gold feiern auch die dazugehörenden Minenaktien Höchststände. Kann das „ewig“ so weitergehen? Experten der Erste AM zeigen sich ob der Renditechancen zuversichtlich, auch wenn zeitweilige Korrekturen logisch erscheinen.
Gold ist in aller Munde – und in vielen Portfolios. Kein Wunder, denn das Edelmetall ist heuer von einem Höchststand zum nächsten geeilt. In der breiten Öffentlichkeit sind hingegen Goldminen-Aktien weniger präsent. Schade, denn auch hier wird eine satte Rendite erwirtschaftet.
Der „goldene“ Hebel
Einer der Vorteile solcher Aktien ist, dass sie sozusagen einen Hebel auf den Goldpreis ausspielen: Steigt er, ziehen Goldminen-Aktien oft überproportional an. Außerdem zahlen, im Gegensatz zu dem Edelmetall selbst, einige etablierte Minen regelmäßige Dividenden. Zu den Risikofaktoren zählen hingegen eine relativ hohe Volatilität und Betriebsrisiken (Streiks, Umweltauflagen, Unfälle oder politische Instabilität in den Abbauländern). Und natürlich ist die Aktienperformance stark vom Goldpreis abhängig. Wie geht es hier weiter?
Andreas Böger, Fondsmanager des „Erste Stock Gold“, hält es für nicht zielführend Goldpreisprognosen abzugeben, weil hier schlichtweg stringente Bewertungsmodelle fehlen würden. Wobei er keinen Hehl draus macht, dass er für den Goldpreis durchwegs optimistisch gestimmt ist: „Die Rallye ist nicht nur von Momentum getrieben, sondern steht auf einer soliden Basis. Ich kann keine Kursprognose nennen, aber theoretisch ist der Weg nach oben unbegrenzt.“ Als ein Hauptargument für die Zuversicht sieht er Käufe durch die Zentralbanken, die nach 2022 stark zugenommen haben. Grund dafür war die Einfrierung der russischen Zentralbankreserven in Höhe von rund 300 Milliarden Dollar als Reaktion auf den Ukraine-Überfall. Gold hat hingegen kein „Gegenparteienrisiko“, wer es besitzt, kann einfach abwarten und sich in Sicherheit wiegen. Das gilt für Zentralbanken ebenso, wie für institutionelle und private Investoren.
Struktureller Bullenmarkt
Wobei Goldminen wie erwähnt von Aktienmarkt- und Unternehmensrisiken betroffen sein können. Das darf nicht vergessen werden. Zur Begrenzung setzt der „Erste Stock Gold“ auf Unternehmen (mit Fokus auf mittelgroße Produzenten), die ein starkes Management, gute Wachstumsaussichten und solide Fundamentaldaten aufweisen. Auch spielt es eine Rolle wo abgebaut wird, bevorzugt werden stabile Regionen wie Nordamerika oder Australien.
Wobei Korrekturen nach der starken Performance des Edelmetalls und der Goldminen-Aktien (sie haben heuer im Schnitt über 100 Prozent zugelegt) durchaus möglich, wenn nicht sogar zu erwarten sind. Die Experten der Erste AM gehen aber von einem strukturellen Bullenmarkt für Gold aus, auch weil sich Anleger mit einer schleichenden Geldentwertung konfrontiert sehen. Noch eine wichtige Zusatzinfo: Trotz der starken Kursgewinne sind die erwarteten KGVs der großen Minengesellschaften von knapp 10 auf 15 gestiegen. Eine Überteuerung sieht anders aus.