Schweiz: Zinsen bleiben auf null
Geoff Yu, Markt-Stratege bei BNY, erwartet, dass die Schweizerische Nationalbank ihren Leitzins trotz deutlich gestiegener wirtschaftlicher Gegenwinde seit ihrem Juni-Entscheid voraussichtlich bei null belassen wird.
Der Experte: „Entgegen den Erwartungen konnte die Schweiz kein Handelsabkommen mit den USA schließen. Nun sieht sie sich mit Zöllen von 39 % konfrontiert – der Höchstwert unter den entwickelten Märkten. Weitere Risiken im Zusammenhang mit Pharma- und Edelmetallexporten bedrohen den Handelsüberschuss der Schweiz existenziell. Insbesondere die Pharmaindustrie ist eine zentrale Quelle für die wirtschaftliche Wertschöpfung des Landes.“
Lage verschlechtert
„Die Daten zeigen deutliche Anzeichen einer Verschlechterung. Wir haben unsere Einschätzung des Frankens in gewissem Maße angepasst, allerdings erscheinen die Fundamentaldaten derzeit noch überschaubar. Der Präsident der Schweizer Notenbank (SNB), Martin Schlegel, betonte kürzlich, dass die Hürden für eine weitere geldpolitische Lockerungen hoch seien. Dies gilt, obwohl die effektiven Zinsen bereits im negativen Bereich liegen. Das relativ enge Inflationsmandat der SNB ist eindeutig. Die aktuelle Führung neigt nicht zu unorthodoxen Maßnahmen, solange die Daten nicht auf ein erhöhtes Deflationsrisiko hindeuten.
Wir gehen davon aus, dass die SNB vorerst an ihrer Position festhalten wird. Eine Neubewertung wäre nur bei einer wesentlichen Abwärtskorrektur der bedingten Inflationsprognose oder dauerhaften US-Zöllen erforderlich. Der nominale effektive Wechselkurs des Schweizer Frankens (CHF) ist zwar stabil. Die Inflationsunterschiede entwickeln sich jedoch zugunsten der SNB und bieten beispielsweise ausreichend Ausgleich zur Begrenzung des Deflationsrisikos. Darüber hinaus vermuten wir fortlaufende Gespräche zwischen beiden Seiten, auch wenn die Nachrichtenlage hierzu begrenzt ist. Unser Basisszenario bleibt eine Einigung, die die Wachstumsprognosen stabilisieren und die Konjunkturdaten erneut beschleunigen würde.“
Franken: Schwache Performance
„Unsere iFlow-Daten, die auf den Bewegungen der von BNY verwalteten Vermögenswerte von 55,8 Billionen USD basieren, zeigten nach dem 1. August eine sehr schwache, wenn auch nicht gravierende Performance des CHF. Der CHF wird als niedrig verzinsliche Währung zwar untergewichtet, allerdings nicht übermäßig. Aus diesem Grund sehen wir Potenzial für eine Währungsstärkung.“ Der nächste Zinsentscheid der SNB steht am 25. September an.
BNY/HK
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