21. August 2025

Alternative Investments: Private Equity

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, anhaltender Inflation und volatiler Finanzmärkte lohnt sich der Blick auf alternative Investmentformen. Unternehmensbeteiligungen wie zum Beispiel Private Equity oder Immobilien und Sachwerte können einen wichtigen Beitrag zur Gesamtrendite leisten. 

Guido Küsters, Geschäftsführender Vorstand Verband Financial Planners (c) Rene Hundertpfund
Guido Küsters, Geschäftsführender Vorstand Verband Financial Planners (c) Rene Hundertpfund

Eine vielversprechenden Assetklasse ist in Österreich lange Zeit unter dem Radar geflogen: Private Equity. Dabei bringt sie als Beimischung zum Portfolio einige Vorzüge mit sich, so Guido Küsters, Geschäftsführer beim Österreichischen Verband Financial Planners: „Private Equity bietet Investoren die Möglichkeit, direkt am Wachstumspotenzial vielversprechender Unternehmen teilzuhaben. Diese befinden sich oft noch in frühen Entwicklungsphasen mit großem Aufwärtspotential. Dabei sind die Renditechancen deutlich höher als bei traditionellen Anlageformen, wenn auch mit einem entsprechend höheren Risiko verbunden. Profunde Marktkenntnisse oder professionelle Beratung helfen bei der Auswahl und sind somit unumgänglich.“

Österreich: Besonders robust

Nachdem der europäische Private-Equity-Markt im Jahr 2024 nach längerer Pause deutlich wiedererstarkt ist, wurde im ersten Quartal 2025 ein deutlicher Rückgang in der Entwicklung verzeichnet. Gründe dafür waren geopolitische Spannungen sowie die anhaltende Unsicherheit rund um Zölle, Zinsen und Konjunktur. Die DACH-Region zeigte sich jedoch relativ stabil, wobei Österreich dank starker Aktivitäten in Technologie und Gesundheitswesen besonders robust blieb. Für Institutionelle Investoren, Family Offices und zunehmend auch vermögende Privatanleger stellen Unternehmensbeteiligungen einen wirkungsvollen Hebel zur Portfolio-Diversifikation und zur Generierung nachhaltiger Renditen dar. „Private Equity kann eine wichtige Wachstumskomponente im Portfolio sein“, ergänzt Küsters. Anleger können zudem aktiv mithelfen, innovative europäische Unternehmen im internationalen Wettbewerb zu fördern.

Wein ins Portfolio?

Neben Unternehmensbeteiligungen gewinnen aber auch alternative Sachwerte wie Wein, Oldtimer oder Kunstwerke an Attraktivität. „Diese Formen der Kapitalanlage bringen attraktive Wachstumschancen, jedoch auch erhebliche Herausforderungen mit sich, etwa in Bezug auf Werterhalt, Lagerung bzw. Versicherung. Wertgutachten und die Einbindung von Marktexperten sind in diesem Bereich als Orientierungshilfe essenziell“, unterstreicht Küsters. „Ein Leitsatz gilt für alle Anleger: Bei der Geldanlage sollte man niemals nur auf ein Pferd – sprich eine Assetklasse – setzen, sondern das Portfolio möglichst breit aufstellen. Alternative Investments können einen zusätzlichen Baustein – beispielsweise neben Investments in Aktien und Anleihen – darstellen, sollten aber nicht die einzige Investmentform sein“, sagt Küsters.

Wer fragt, gewinnt

Die Frage, ob alternative Anlagen ins Portfolio passen, muss immer individuell geprüft werden. Gerade weil bei vielen dieser Investitionen Teil- oder Totalverluste möglich sind, ist professionelle Beratung unerlässlich, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Man sollte nur Kapital investieren, das langfristig entbehrlich ist. Am besten man setzt auf Finanzierungspläne, erstellt von erfahrenen Family-Office-Mitarbeitern und Private Bankern. Diese bestimmen unter anderem den passenden Anteil alternativer Anlagen. „Achten Sie auf Zertifizierungen. Finanzplaner mit dem Gütesiegel Certified Financial Planner CFP® verfügen über eine umfassende Ausbildung. Sie verpflichten sich zu laufender Weiterbildung. Außerdem halten sie einen strengen Ehrenkodex ein“, so Küsters. Finanzbildung bleibt jedoch der beste Konsumentenschutz – wer informiert ist, trifft fundiertere Entscheidungen.

Verband Financial Planners/HK

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