ETFs: Eine Frage der Rüstung
Es wird heiß darüber diskutiert, ob Rüstungsaktien in Portfolios ethisch vertretbar sind. Dazu lässt sich trefflich streiten. Außer Frage steht allerdings die sehr gute Performance solcher Investments. Vor allem ETFs bieten sich an.
„Si vis pacem, para bellum“, sprachen die alten Lateiner. Also: „Wenn du Frieden willst, bereite den Krieg vor.“ Wer hoch gerüstet ist, der wird nicht so leicht zum Angriffsziel – so die dahinterliegende Logik.
Pro und Contra
Außerdem argumentieren Befürworter dieser Sichtweise, dass Rüstung ein notwendiges Übel sei. Staaten benötigen Verteidigungsfähigkeiten, um ihre Bevölkerung zu schützen, insbesondere in Zeiten globaler Krisen – und Kriegsschauplätze. Wer in den Rüstungssektor investiert, unterstütze also nicht Krieg und Zerstörung, sondern die Verteidigung und Stabilität demokratischer Staaten.
Aber natürlich rüsten nicht nur demokratische Staaten auf, sondern auch Autokratien und Diktaturen. Kritiker meinen außerdem: Geldflüsse in die Rüstungsindustrie würden die Gewaltspirale und das globale Vernichtungspotenzial immer weiter nach oben schrauben. Bis es kracht. Wer hat recht? Das muss der mündige Investor selbst wissen. Der Autor dieser Zeilen hat für sich entschieden, dass die Aufrüstung des demokratischen Europas (so fürchtet das Baltikum zu Recht eine Invasion Putins) unvermeidlich ist, um Abschreckungspotenzial aufzubauen. Und sich notfalls effizient zu verteidigen. Nachsatz: Das schmerzt, weil zivile Infrastruktur, sowie Gesundheits- und Sozialwesen ebenfalls Milliardeninvestitionen bitter nötig hätten.
Starke Performance
Wie gesagt: Man kann zu Verteidigungs-Investments auch anderer Meinung sein. Außer Frage steht allerdings der Erfolg von Rüstungs-Aktien und ETFs an der Börse, die von milliardenschweren staatlichen Ausgaben in die Militärindustrie unterstützt werden. Hier eine kleine Auswahl: Der „VanEck Defense“ (ISIN IE000YYE6WK5) hat auf Sicht von zwölf Monaten 67 Prozent zugelegt, beim „HANetf Future of Defence“ (IE000OJ5TQP4) waren es 57 Prozent und beim „iShares Global Aerospace & Defence“ (ISIN IE000U9ODG19) rund 25 Prozent. Beim DAX waren es im gleichen Zeitraum knapp 30 Prozent plus.
Europa zuerst
In dieser Aufzählung nicht enthalten ist der „WisdomTree Europe Defence“ (ISIN IE0002Y8CX98), weil es ihn erst seit März dieses Jahres gibt. Seither hat er stolze 15 Prozent zugelegt. Das Besondere: Dieser ETF investiert ausschließlich in europäische Rüstungswerte, währenddessen die anderen erwähnten Produkte weltweit veranlagen. In den US-Militärkomplex fließt somit kein Kapital. In Zeiten von Donald Trump vielleicht ein Anreiz für Investoren.
Disclaimer: Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung von Investments zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Aktien können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls auch weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.geld-magazin.at repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Inhalte von www.geld-magazin.at wurden sorgfältig erstellt, unbeabsichtigt fehlerhafte Darstellungen können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Die 4profit Verlag GmbH lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen.