4. Juni 2025

Deutschland: Insolvenzen steigen weiter

In Deutschland wurden von Januar bis April 2025 insgesamt 5.528 Unternehmens-Insolvenzen registriert – ein leichter Anstieg von 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Gründe für die noch immer vielen Konkurse sind mannigfaltig.

Besonders betroffen von Insolvenzen sind die ostdeutschen Bundesländer Sachsen-Anhalt (+28 Prozent), Sachsen (+23 Prozent) und Brandenburg (+16 Prozent). Rückgänge verzeichnen dagegen Berlin (–6 Prozent), Baden-Württemberg (–11 Prozent) und Hamburg (–14 Prozent). Das zeigt eine aktuelle Analyse von Dun & Bradstreet.

Besonders betroffen ist das Baugewerbe, das zwischen Januar und April 274 Insolvenzen verzeichnete.

Wirtschaft unter Druck

Die Hauptursachen für die hohe Zahl an Konkursen sind das Ende staatlicher Hilfsprogramme, anhaltend hohe Zinsen sowie steigende Energiepreise, Fachkräftemangel und gestörte globale Lieferketten. Arbeitsplätze gehen verloren, wirtschaftliche Stabilität vor Ort wird geschwächt und staatliche Kassen geraten durch steigende Sozialausgaben und sinkende Steuereinnahmen unter Druck. Dun & Bradstreet geht davon aus, dass dieser Trend aufgrund der anhaltenden konjunkturellen Unsicherheiten und geopolitischen Risiken im weiteren Jahresverlauf bestehen bleiben wird.

Baugewerbe besonders betroffen

Besonders betroffen ist das Baugewerbe, das zwischen Januar und April 274 Insolvenzen verzeichnete – ein Plus von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im Großhandel wurden 548 Fälle gemeldet (+9 Prozent) Bei den Unternehmens- und Steuerberatungen  und bei den Architekturbüros stiegen die Insolvenzen um je 8 Prozent). Rückläufig entwickelte sich die Lage im Einzelhandel (–13 Prozent), in der Immobilienbranche (–19 Prozent) sowie im Landverkehr und der Logistik (–21 Prozent).

Neugründungen sinken

Parallel zu den Insolvenzen verzeichnete Deutschland im selben Zeitraum einen Rückgang bei den Unternehmensgründungen: Insgesamt sank die Zahl der Neugründungen um 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auffällig ist die große regionale Spannweite – von +9 Prozent in Brandenburg bis zu –22 Prozent in Bremen. „Hohe Finanzierungskosten, unsichere Rahmenbedingungen und ein nachlassender Gründungswille bremsen die unternehmerische Initiative in vielen Teilen des Landes“, so  Dun & Bradstreet.

Dun & Bradstreet/HK

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