26. Mai 2024

Kolumne Putz: KI. Technologic.

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

Ende 2023 hatte Nvidia ein KGV von 50,65. Heute liegt das KGV bei 86,14. Überkauft? Gute Frage. 4,13% Wertentwicklung am Freitag Vormittag beantworten diese Frage recht eindrucksvoll. Doch bei einem aktuellen Shiller-KGV von 27,00 und einer Shiller PE-Ratio von 34,47 stellt sich die Eingangsfrage erneut: Überkauft?

Jein. Denn das Schlüsselwort ist „KI“. Und bei diesem Thema reden zwar unglaublich viele mit, aber nur ganz, ganz wenige Unternehmen haben Means und Mittel, das Thema zu treiben, zu entwickeln und als Player aktiv zu gestalten. Nvidia ist eines davon.

Die Makrodaten in den USA wirken wohl unterstützend, aber nicht preistreibend. In Asien bleibt das politische Risiko (Drohgebärden Chinas gegenüber Taiwans neu gewählter Führung) Thema Nr. 1 (China will verhindern, dass sich Taiwan offiziell als unabhängig deklariert). In Europa ist aufgrund der Makrodaten die Lage vergleichsweise entspannt: Konstante Kerninflation in der EU und eine stabile Arbeitslosigkeit – solide über 5% –  sollten den Weg für die erste Zinssenkung der EZB ebnen.

Asien

Die Rede des BoJ-Gouverneurs Uede ist durchaus relevant. Wenngleich die maßgeblichen Makrodaten Kerninflation (zuletzt bei 1,8% im Großraum Tokio) und Arbeitslosenquote (unverändert bei 2,6%) wenig Bewegung zeigen. Der zunehmende Konsum (steigt von 1,2% auf 1,9%) unterstützt Inflationstendenzen. Die Einkaufsmanager bleiben bei ihrer Einschätzung auf Vormonatsniveau mit 51,5 Zählern (neutral = 50).

Europa

Die Beurteilung der aktuellen Wirtschaftslage (ifo Geschäftsklimaindex) steigt geringfügig von 89,4 auf 90,3 Zähler. Ähnliche Werte (leicht niedriger) gelten für die Beurteilung der aktuellen Lage in Deutschland. Spannend sind ab Mittwoch das Gfk-Verbrauchervertrauen (steigt von -24,2 auf -23,0), der HVPI (wird in Deutschland wohl von 2,4% auf 2,8% saisonal bedingt steigen) sowie die EU Makrodaten, die für die EZB maßgeblich sind: Arbeitslosenquote (bleibt mit 6,5% auf Vormonatsniveau) und Kerninflation (bleibt mit 2,7% ebenfalls unverändert). Damit ist der Weg frei für eine EZB-Leitzinssenkung im Juni.

USA

Die Nachwehen vom FOMC bewegen am Wochenstart nochmals die US-Börsen. Doch schon ab Mittwoch werden neue Daten veröffentlicht, die wohl für mehr Ruhe sorgen: Der Beige Book Report (Kommentar der 12 regionalen US Zentralbanken über die aktuellen wirtschaftlichen Bedingungen in deren Region) zeigt zunächst die bereits bekannte Zunahme der Wirtschaftsdynamik. Doch die Kerninflation bleibt vorerst mit 3,7% stabil – das gilt auch für den Inflationsdruck. Das BIP fällt annualisiert mit 1,5% etwas niedriger aus als im Vormonat (1,6%). Auch wenn in der Vorwoche die Arbeitsmarktdaten etwas besser waren: Die Einkommen steigen nun ggü. Vormonat nur noch um 0,3% (zuvor +0,5%). Trotz Dynamik bleiben die für die Fed relevanten Kennzahlen also eher stabil. Unangenehm, aber weniger negativ.

Fazit

Gemischte Gefühle aus unterschiedlichen Gründen bewegen die Märkte der kommenden Woche und zeigen die Wichtigkeit von Diversifikation deutlich auf. Mit der Beruhigung der US-Märkte könnte Nvidia die Nasdaq doch noch kurstechnisch treiben. Und im Zweifelsfall macht der Song von Daft Punk Laune 😉

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von GELD-Magazin / 4profit Verlag.

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

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