8. Jänner 2024

Kolumne Putz: Stotterstart

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

Gelingt der Fed ein soft landing? Diese Frage wird im ersten Halbjahr den Volatilitätsindex der Börsen – allen voran der Tech-Werte – in Bewegung halten. Und damit ist die Perspektive, aus der Investoren auf die Börsen blicken, einmal mehr von Relevanz: Was für die einen ein frustrierender Stolperstart ins neue Jahr war, ist für die anderen ein guter Einstiegszeitpunkt. Time will tell.

Angesichts des akut verschärften Korea-Konflikts treten die Makrodaten (am wichtigsten sind die diversen Inflationsraten) ein wenig in den Hintergrund. Auch die korrigierte Einschätzung der 2024er-Zinspolitik der Notenbanken wird breitflächig an den Börsen verarbeitet. Das Vertrauen in ein soft landing in den USA bleibt und unterstützt.

Asien

Der Korea-Konflikt bleibt bestimmender Faktor für die asiatischen Börsen. Der VPI Japans (1,5%) und Chinas (- 0,5%) sowie Chinas Erzeugerpreisindex (-3,0%) sind die wichtigsten Makrodaten der kommenden Woche.

Europa

Die deutsche Handelsbilanz (-0,2% Exporte vs. -1,2% Importe auf Monatssicht) bleibt weiter komfortabel positiv. Die Investoren bleiben dennoch für die nächste Zeit skeptisch (Investorenvertrauen zuletzt -16,8 Zähler; neutral = 0). Das liegt wohl auch an der um -3,5% ggü. Vorjahr gefallenen deutschen Industrieproduktion. Die EU-Konsumdaten bleiben leicht hinter dem Vorjahr zurück, wenngleich sie im Dezember um 0,3% anstiegen. Beachtung findet das Wirtschaftsbulletin der EZB am Donnerstag.

USA

Die Handelsbilanz (-64,5 MrdUSD) bleibt auf Vormonatsniveau weiterhin negativ. Der Öl-Preis (WTI) steigt aufgrund der weiter sinkenden Rohöllagerbestände und des daraus resultierenden Kaufdrucks. Der US-VPI (zuletzt 3,1%) ist bestimmende Kennzahl, die US-Kerninflation dürfte unter 4,0% sinken. Der Erzeugerpreisindex (zuletzt 0,0%) ist als Vorlaufindikator am Freitag relevant. Das US-Verbrauchervertrauen bleibt mit 69,7 Zählern (neutral = 50) stark positiv. Die 5-jährige Inflationserwartung wird mit 2,9% bestätigt.

Fazit

Die Makrodaten zeigen, dass die langsame und kontrollierte Abkühlung der großen Volkswirtschaftsräume funktioniert. Nach der ersten Korrektur der Zinserwartungen konzentrieren sich die Investoren auf die nächsten Monate. Und beobachten kritisch die globalen Konfliktherde.

Für den Inhalt der Kolumne ist allein der Verfasser verantwortlich. Der Inhalt gibt ausschließlich die Meinung des Autors wieder, nicht die von GELD-Magazin / 4profit Verlag.

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Mag. Alexander Putz Geschäftsführer bei alexanders INVESTMENTS

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