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17. Mai 2023

Bankenkrise: Aktien am Scheideweg

Die Furcht vor Kreditausfällen im US-Bankensektor ist im Zuge der stark gestiegenen Zinsen präsenter denn je. Christophe Nagy, Portfoliomanager für US-Aktien bei der Fondsboutique Comgest, erläutert, inwieweit sich die Aktienmärkte jetzt an einem Scheideweg befinden. 

Christophe Nagy, Portfoliomanager für US-Aktien bei der Fondsboutique Comgest
Christophe Nagy, Portfoliomanager für US-Aktien bei der Fondsboutique Comgest

In US-Aktien waren im April noch netto 34 Prozent der Investoren untergewichtet. Im März hatten sogar 44 Prozent der Investoren weniger US-Aktien gehalten als üblich und damit so viele wie zuletzt vor fast zwei Jahrzehnten.

Banken belasten

Auslöser für diese Skepsis ist vor allem die aktuelle Bankenkrise. Die Furcht vor Kreditausfällen im US-Bankensektor ist im Zuge der kürzlich stark gestiegenen Zinsen präsenter denn je. In den vergangenen zwei Jahrzehnten war dies kein Thema: Kapitalkosten gab es dank der Niedrigzinspolitik nicht und Unternehmen mussten sich keine Gedanken über Finanzierungsbedingungen machen.

Nun haben sich die Rahmenbedingungen geändert: „Die Aktienmärkte befinden sich derzeit an einem Scheideweg, denn nach unserer Analyse könnten die rapide steigenden Kapitalkosten auf Jahre hinaus die Spreu vom Weizen trennen. Betrachtet man Wachstumsaktien, könnte diese Entwicklung in Anbetracht der unterschiedlichen Reaktionen auf den Zinsanstieg bereits begonnen haben“, ist Nagy überzeugt.

Interessante Aktien

Es gilt somit richtiges Stock-Picking, Oracle ist ein Beispiel für ein Unternehmen, das aus eigener Kraft herauswachsen kann, und eine der Top-Holdings im Portfolio „Comgest Growth America“. Das Unternehmen ist sehr erfolgreich darin, sein Geschäftsmodell zu diversifizieren. Nicht zuletzt demonstrierte Oracle, dass es durchaus möglich ist, auch im hart umkämpften Markt für Cloud-Computing Marktanteile zu gewinnen: Mit Wachstumsraten von derzeit rund 30 Prozent beläuft sich der Marktanteil mittlerweile auf circa fünf Prozent. Obwohl Oracle ein etablierter Anbieter ist und damit Anlegern mit großen Wachstumsfantasien nicht sofort ins Auge sticht, hat es das Unternehmen durch die geschickte Erweiterung seiner Dienstleistungspalette geschafft, sein Gewinnwachstum auf zweistellige Raten zu steigern.

Ein weiteres Beispiel ist Microsoft. Der Konzern konnte innenfinanziert milliardenschwere Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) tätigen – eine Investition, die der Zukunftsfähigkeit zugutekommt. Dank der Zusammenarbeit mit OpenAI, dem Entwickler von ChatGPT, steht Microsoft nun an der Spitze der Revolution der generativen KI. Zu Jahresbeginn hat Microsoft diese Spitzentechnologie auf seinen verschiedenen Plattformen eingeführt, darunter seine Suchmaschine (Bing AI), die Software Microsoft 365 (Copilot) und die Azure Cloud Services (Azure OpenAI Service). Es wird erwartet, dass diese neuen Dienste den Kunden erhebliche Produktivitätsvorteile bieten werden. 

Stabile Unternehmen

„Das Rückgrat unserer Portfolios sind etablierte Unternehmen, die seit Jahren stabil sowie profitabel sind, einen hohen freien Cashflow generieren und über große Cash-Reserven verfügen. Nach unserer Überzeugung sind sie bestens gewappnet, um ihren stetigen Wachstumspfad trotz explodierender Kapitalkosten fortführen zu können – und das macht im aktuellen Marktumfeld den entscheidenden Unterschied“, so Nagy abschließend. 

Comgest/HK

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