Finanzmarkt: Turbulent und volatil
Laut dem Investment-Manager Nuveen halten die herausfordernden Zeiten für Investoren an: „Wir erwarten weitere Turbulenzen und Volatilität“, schreiben CIO Saira Malik und das Global Investment Committee (GIC) in einem aktuellen Marktausblick.
„Wir empfehlen, sich anzuschnallen und auf eine holprige Fahrt einzustellen.“ Denn angesichts des „komplizierten Konjunktur- und Marktumfeldes“ stehe Anlegern im volatilen Umfeld eine schwierige Reise bevor“, heißt es in der Analyse.
Anleger an der Seitenlinie
In diesem Zusammenhang verweisen Malik und das GIC auf „verschiedene prominente Risiken“, die weiterhin bestünden. „Wir befinden uns offenbar bereits in einem, höher für länger‘-Zinsumfeld. Dieses wird wahrscheinlich zu langsamerem Wachstum führen, das Leben der Verbraucher schwerer machen und zu engeren finanziellen Bedingungen führen. All dies hat Auswirkungen auf Portfolios.“ Angesichts dieses Umfeldes stünden viele Anleger an der Seitenlinie, bis hinsichtlich Zinsen, Inflation und Wachstum mehr Klarheit herrsche.
Für die Nuveen-Experten stehen auf Sicht der nächsten Monate drei Portfolio-Themen im Vordergrund: sich auf eine wirtschaftliche Landung vorbereiten, Portfolios nicht auf Autopilot schalten sowie öffentlich gelistete und private Investments ausbalancieren.
Defensive Positionierung
„Wir erwarten eine milde Rezession. Dies spricht aus unserer Sicht für eine vorwiegend defensive Positionierung“, schreiben Malik und das GIC. Bei einigen Marktsegmenten sei es sinnvoll, sie zurückzufahren – beispielsweise Investmentgarde-Anleihen. Bei anderen könne sich ein stärkeres Engagement lohne – etwa Schwellenländeraktien. „Die Märkte haben sich in den vergangenen Monaten deutlich bewegt. Dies führt dazu, dass sich Relative-Value-Chancen innerhalb von und zwischen Anlageklassen verändern.“
Auch Private Equity-Anlagen sind Nuveen zufolge in den aktuell turbulenten Zeiten differenziert zu sehen. Viele Marktteilnehmer erwarteten, dass der Rücksetzer an den öffentlichen Märkten aus dem vergangenen Jahr auch auf die privaten Märkte durchschlage. Doch das wäre Malik zufolge zu pauschal gedacht: „Zum Beispiel sehen wir technischen Druck in einigen Segmenten des Immobilienmarktes. Gleichzeitig bleiben andere Bereiche attraktiv, etwa Private Credit.“
Nuveen/HK