Ukraine-Krise: Wenig „sichere Häfen“
Die Krise in der Ukraine führt zu einer Flucht der Anleger in „sichere Häfen“, namentlich den Dollar, Gold und Staatsanleihen. Doch angesichts der enormen Volatilität und negativen Renditen stellt sich die Frage, wie sicher diese Häfen wirklich noch sind.
Axel Botte, Marktstratege bei Ostrum Asset Management, analysiert: „Auch die Rendite der kurzfristigen amerikanischen Staatsanleihen (T-Bills) ist bei einigen Laufzeiten wieder ins Negative gedreht. Bei den deutschen Bundesanleihen fielen die Renditen in der letzten Woche um 30 Basispunkte.“
Risikoprämien steigen
Spannungen treten bei den Spreads für kurzfristige Anleihen auf, da die Laufzeitprämie oder die Interbanken-Risikoprämie steigen. Die Verschlechterung der Swap-Spreads im Euroraum auf über 80 Basispunkte bei Laufzeiten von 2 bis 10 Jahren spiegelt daher die Suche nach Sicherheit und das mit dem Bankensystem und seinem tatsächlichen oder vermeintlichen Engagement in Osteuropa (bzw. in der Ukraine und Russland) verbundene Kreditrisiko wider.
China als sicherer Hafen?
Botte: „Einen relativen Stabilitätspol stellen hingegen – dank der strengen Kontrolle der Märkte durch die Peoples Bank of China – die chinesischen Anleiherenditen und der Yuan dar. Auch der japanische Yen bietet eine Möglichkeit zur Verringerung der Korrelation in den Portfolios.“
Ostrum Asset Management/HK