GELD-Magazin, Nr. 1/2023

Während Bitcoin-Mining in der Vergangenheit vor allem wegen der Debatte über den steigenden Energieverbrauch in den Schlagzeilen war, sind Mining-Firmen während des jüngsten Aufschwungs als vermeintlich risikoärmere Alternative zu Direktinvestitionen in Kryptowährungen angepriesen worden. Der Einbruch des Bitcoin-Preises, gepaart mit steigenden Zinsen und Energiekosten, führte 2022 jedoch zu einer Insolvenzwelle kleinerer Krypto-Miner, große börsennotierte Mining-Unternehmen wurden zu Pennystocks degradiert. Was ist Bitcoin-Mining? Beim Proof-of-Work Konsensmechanismus konkurrieren Rechner im Bitcoin-Netzwerk darum, Transaktionen zu validieren und in Blöcken korrekt zur Blockchain hinzuzufügen. Gelingt es einem Miner, sich bei der Validierung des nächsten Blocks durchzusetzen, erhält er die Transaktionsgebühren und einen sogenannten Block-Reward, wodurch neue Bitcoin in Umlauf gebracht werden. Diese Rechenoperationen werden mit leistungsstarken Rechnern, sogenannten „Application-Specific Integrated Circuit Minern“ (ASICs) durchgeführt, die speziell für das Krypto-Mining entwickelt wurden. Je mehr Rechenleistung, desto eher kann man sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Insolvenzwelle Bitcoin-Mining ist in der Regel eine groß angelegte kommerzielle Angelegenheit, die in Mining-Farms, also Lagerhallen mit eigens dafür gebauten Servern und direkter Anbindung an Energiequellen betrieben wird. Während die Hash-Rate des Bitcoin-Netzwerks Höchststände erreicht, stehen viele Miner wegen der geringen Rentabilität immer noch unter Druck. Die Einnahmen der Bitcoin-Schürfer sind auf ein Drittel ihres Höchststandes geschrumpft. Der Anteil der kleinen Mining-Gesellschaften mit Breakeven-Preisen über 25.000 Dollar pro Bitcoin ist von 80 Prozent im Jahr 2019 auf zwei Prozent im Jahr 2022 gesunken. Auch große börsennotierte Mining-Unternehmen hat es nicht weniger hart erwischt. Abgesehen von mehreren potenziellen Delisting-Bescheiden der Börsen sorgten Konkurse wie jene von Core Scientific und Compute North im vergangenen Jahr für Schlagzeilen. Was führte zu denVerwerfungen? Die Hauptursachen für die Probleme sind der niedrige Bitcoin-Preis und schlechtes Treasury Management. Viele Miner verfolgten rapide Wachstumsstrategien, die durch Schulden finanziert wurden, während sie die geminten Bitcoin behielten. Das funktionierte solange gut, wie der Bitcoin-Preis stieg und die Finanzierungsbedingungen günstig waren – zwei Faktoren, die sich anblockchain . Bitcoin Mining Kontroverse Entwicklungen Auch an Bitcoin-Minern ging der Markteinbruch im vergangenen Jahr nicht spurlos vorüber, doch nun erwachen die Krypto-Mining-Aktien wieder zum Leben. Wie steht es um die Mining-Industrie und kann der Aufschwung anhalten? MORITZ SCHUH Ein fallender Bitcoin-Kurs, Zinsanstiege und galoppierende Energiepreise setzten BitcoinMiner 2022 gehörig unter Druck. Credit: ybindmitriy/stock.adobe.com 66 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 1/2023

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