GELD-Magazin, Nr. 1/2023

Fondszuflüsse: Die Top-Fünf-Themen Die Auswertung für das Jahr 2022 zeigt, dass Investmentfonds mit nachhaltigen Themen die meisten Kundengelder anzogen. Vorsicht: Grüne Tarnkappe! Nachhaltiges Investieren wird für immer mehr Anleger zu einer Selbstverständlichkeit. Als Folge sprießen entsprechende Finanzprodukte wie die sprichwörtlichen Pilze aus dem Boden. Das schürt auch Misstrauen: Laut einer Studie von PwC glauben 87 Prozent der professionellen Investoren, Vermögensverwalter und Analysten, dass Unternehmen Greenwashing betreiben, also in Wirklichkeit gar nicht so umweltfreundliche Produkte mit einer „grünen Tarnkappe“ versehen. Dabei habe laut der Analyse die in jüngster Zeit gehäuft erfolgte Herabstufung von „dunkelgrünen“ Artikel-9-Fonds in „hellgrüne“ Artikel-8-Fonds die Branche zusätzlich in Verruf gebracht. Auf Gütesiegel achten Tatsächlich sind aber die meisten Vermögensverwalter bemüht, „ehrliche“ Investmentlösungen anzubieten. Nur, wie kann das der Anleger feststellen? Eine wichtige Orientierungshilfe bieten hier Standards wie das FNG-Siegel oder das Österreichischen Umweltzeichen für nachhaltige Geldanlage. Die entsprechenden Produkte werden nach strengen ESG-Kriterien von unabhängiger Stelle geprüft, dieser Prozess wird transparent dargelegt. allem Off-Shore ist komplexer.“ Gegenüber privaten Solar-Anlagen sieht er großvolumige Projekte von Versorgungs-Unternehmen derzeit im Vorteil: „Hier herrscht mehr Fantasie, weil Lieferkettenprobleme für einen gewissen Stau geführt haben, viele Projekte sind halbfertig bzw. on hold, gleichzeitig gibt es neue Aufträge. Der Nachholbedarf ist groß und die Versorger sollten von REPowerEU und dem Inflation Reduction Act am stärksten profitieren.“ Paris-Ziele: Realistisch bleiben Wie viele andere Experten auch, glaubt Klein aber nicht, dass die Klimaziele von Paris laut Plan erreicht werden können. Neben der Verringerung des Ausstoßes sollte es somit immer wichtiger werden, CO2 wieder aus der Umwelt herauszufiltern. Carbon Capture lautet das Stichwort dazu: „Noch muss sich herausstellen, inwiefern dieses Verfahren ökonomisch sinnvoll ist, ich glaube aber, dass das Thema kommen wird“, so Klein. Das GELD-Magazin wollte auch von Alexandra Christiansen, Portfoliomanagerin bei Nordea, wissen, für wie realistisch sie die Paris-Ziele hält? Die Expertin: „Wir glauben, dass es nicht viel Sinn macht, über ein mögliches Scheitern der Einhaltung des Pariser Abkommens zu spekulieren. Wir alle sollten unser Möglichstes tun, um das Ziel zu erreichen, denn wenn wir 27 Jahre im Voraus eine ,Niederlage‘ zugeben, besteht nur die Gefahr, dass politische Entscheidungsträger, Unternehmen und die Gesellschaft im Allgemeinen nicht handeln.“ Wenn es um das hypothetische Szenario gehe, dass wir tatsächlich „scheitern“, könnten einige Unternehmen (z.B. anpassungsorientierte Akteure) erfolgreich sein, „aber der Schaden Quelle: Wisdom Tree Ausgabe Nr. 1/2023 – GELD-MAGAZIN . 31 Künstliche Intelligenz & Big Data 1,1 Mrd. USD Nachhaltige Energieproduktion 2,3 Mrd. USD 1,8 Mrd. USD Ressourcen-Management 1,2 Mrd. USD Nachhaltige Lebensmittel 0,7 Mrd. USD Landwirtschaft

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