GELD-Magazin, Nr. 1/2023

Ausgabe Nr. 1/2023 – GELD-MAGAZIN . 17 Steuertricks: Milliardenverlust Kreative Buchhaltung. Ziehen die „kleinen, braven“ Steuerzahler den Kürzeren? Wenn man einer neuen Analyse des gewerkschaftsnahen Momentum Instituts Glauben schenkt, lautet die Antwort: Ja. Denn international tätige Konzerne verschieben demnach ihre Gewinne strategisch in jene Länder, wo kaum Steuern anfallen. Buchhaltungstricks wie dieser sind legal, sie reißen aber in jenen Ländern, in denen die Steuern gerechtfertigter Weise anfallen sollten, ein Loch in Milliardenhöhe in die Staatskasse. Österreich verlor auf diese Weise allein letztes Jahr 1,3 Milliarden Euro an Steuereinnahmen. „Auf Dauer kommen uns die Steuertricks der Großkonzerne ganz schön teuer: Seit 2015 gingen uns knapp acht Milliarden Euro flöten“, so Momentum. Weit reisen müssen die Gewinne übrigens nicht: Den Löwenanteil der verschobenen Profite parken Konzerne in europäischen Steuerparadiesen wie der Schweiz, den BeneluxStaaten oder Irland. Dem „legalen Steuerraub“ müsse ein Riegel vorgeschoben werden, so das Institut. EU: Aus für Benziner E-Autos boomen. Das Europaparlament hat beschlossen, ab 2035 nur noch Fahrzeuge mit Elektro- oder Wasserstoffantrieb neu zuzulassen. Benzin- und Dieselmotor werden also in nicht sehr ferner Zukunft am Schrottplatz landen. Da wird der Boom bei E-Boliden noch einmal einen Zahn zulegen. Auch in Österreich: Mittlerweile gibt es hier über 110.000 reine E-Autos. Entsprechend schnell wird auch die Infrastruktur ausgebaut. Rund 16.000 öffentliche Ladepunkte verteilen sich über das ganze Land, 8.000 davon im gemeinsamen Ladenetz des BEÖ (Bundesverband Elektromobilität Österreich). Auch 2023 wird übrigens der Kauf eines E-Autos für Privatpersonen mit 5.000 Euro unterstützt. Für Betriebe läuft die Förderung zwar aus, allerdings sind steuerliche Begünstigungen vorgesehen, wie etwa die Befreiung vom Sachbezug. Energiegenossenschaften im Aufwind I n Zeiten hoher Energiepreise wird die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen ein immer wichtigeres Thema: Raiffeisen Energiegenossenschaften zahlen als ökologische Energie-Nahversorger in dieses Thema ein. „Wir sind mehr als eine Bank. Uns ist es wichtig, die Region mit innovativen Lösungen weiterzuentwickeln. Deshalb unterstützen Raiffeisen NÖ-Wien und der Raiffeisen Revisionsverband Nieder- österreich mit ihrer Expertise den Aufbau einer lokalen ökologischen Energie-Infrastruktur in den niederösterreichischen Gemeinden“, so Raiffeisen NÖ-Wien Generaldirektor Michael Höllerer. Innovatives Zukunftsmodell Die Vorteile liegen dabei für alle Beteiligten – ob Einspeiser oder Bezieher – auf der Hand. Maßgeblich für die Attraktivität des Modells ist vor allem die nicht auf Gewinn ausgerichtete Organisationsform der Genossenschaft. So können besonders attraktive Preise realisiert werden, die weitaus weniger volatil sind, wie die Preise am konventionellen Strommarkt. „Energiegenossenschaften generieren eine regionale Win-Win-Situation: Produzent: innen bekommen einen besseren Tarif, Verbraucher:innen lukrieren ebenfalls einen Kostenvorteil. Zudem profitiert die ReKOMMENTAR . Michael Höllerer, Raiffeisen NÖ-Wien gion von ökologischem Strom und der Wertschöpfung durch den regionalen Stromhandel“, erklärt Michael Höllerer. In den Startlöchern Nach ersten erfolgreichen Gründungen im Jahr 2021 starten 2023 zwei neue Raiffeisen Energiegenossenschaften in Niederösterreich: in Blindenmarkt, im Bezirk Melk, sowie in Mühldorf in der Wachau. Dort schließen sich Mitglieder – in einem ersten Schritt Gemeinden mit ihren kommunalen Einrichtungen – zusammen, um vor allem über bereits bestehende Photovoltaikan- lagen regionalen, ökologischen Strom zu produzieren und zu konsumieren. www.raiffeisen.at/noew/selbstistdieregion Generaldirektor Michael Höllerer, Raiffeisen NÖ-Wien FOTO: ©Roland RUDOLPH

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