GELD-Magazin, November 2022

Rückversicherungspreise legen zu. Hurrikan „Ian“ belastet den weltgrößten Rückversicherer mit etwa 1,6 Milliarden Euro. Dennoch hält der Münchner Konzern an seinem Gewinnziel von 3,3 Milliarden Euro für 2022 fest. Er rechnet für das dritte Quartal mit einem Gewinn von rund einer halben Milliarde Euro. Analysten hatten im Schnitt mit einem Verlust von 167 Millionen Euro gerechnet. „Dank“ der jüngsten Hurrikane und der Inflation werden in der Branche deutlich höhere Preise für die Katastrophenversicherung erwartet. Auch Cybercrime-Versicherungen werden wohl kräftig teurer. Zins-zyklischer Rückenwind. Dank eines günstigen Marktumfeldes hat die Deutsche Börse ihre Prognose erneut nach oben geschraubt. Ein steigendes Handelsvolumen mit Finanzderivaten und Gasprodukten bescherten dem Börsenbetreiber im abgelaufenen dritten Quartal satte Erträge. Auf Jahressicht sollen die Nettoerlöse nun auf über 4,1 Milliarden Euro steigen. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) will der Konzern mehr als 2,3 Milliarden Euro einfahren. Das defensive Geschäftsmodell des Finanzkonzerns macht sich einmal mehr bezahlt. Jahresausblick angehoben. Starke Nachfrage und höhere Preise haben Mercedes-Benz im dritten Quartal zu einem Gewinnsprung verholfen. Mercedes-Benz verdiente vor Zinsen und Steuern 5,2 Milliarden Euro: das waren 83 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Nettoergebnis verdoppelte sich sogar auf vier Milliarden Euro. Eine robuste Nachfrage und die Durchsetzung höherer Preise waren für das solide Ergebnis ausschlaggebend. Die PKW-Auslieferungen wurden um ein Drittel auf rund 530.000 Fahrzeuge gesteigert. Die bereinigte Marge bei Pkw lag bei hohen 14,5 Prozent. MÜNCHENER RÜCK . Profiteur steigender Zinsen DEUTSCHE BÖRSE . Profiteur hoher Kapitalmarktvolatilität MERCEDES-BENZ . Profiteur höherer PKW-Preise liarden Euro verdoppelt. Die mittelfristigen Ziele für das Jahr 2025 bei Umsatz und Ergebnis dürften nach oben revidiert werden. Mit einem KGV von 17,5 sowie einer Dividendenrendite von 2,23 Prozent ist die SAPAktie attraktiv bewertet. Deutsche Bank mit Milliardenplus Die Deutsche Bank sieht sich nach einem überraschenden Milliardengewinn im dritten Quartal gerüstet für den drohenden Konjunktureinbruch. Vor allem gestiegene Zinsen gaben dem Geldhaus Auftrieb. Vor Steuern verdiente das Institut rund 1,6 Milliarden Euro – fast dreimal so viel wie ein Jahr zuvor und so viel wie in keinem dritten Quartal seit 2006. CEO Christian Sewing rechnet mit einer Rendite von acht Prozent auf das materielle Eigenkapital im Gesamtjahr, was Analysten bisher für unrealistisch hielten. In den ersten neun Monaten lag diese Kennziffer bei 8,1 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte sie nur 4,8 Prozent erreicht. Bis 2025 sollen es mehr als zehn Prozent sein. Angesichts der drohenden Rezession legte die Bank im dritten Vierteljahr 350 Millionen Euro für ausfallgefährdete Kredite zurück – dreimal so viel wie ein Jahr zuvor. Neue Struktur bei Fresenius? Fresenius hat stark unter der Corona-Pandemie gelitten: Planbare Behandlungen in Kliniken mussten verschoben werden und viele Patienten bei FMC starben an Corona. Nun geht es ans Eingemachte: Der vor kurzem bei Fresenius eingestiegene aktivistische USInvestor Elliott versäumte keine Zeit, um auf eine Aufspaltung der komplexen Konzernstruktur zu drängen. An der Aufstellung mit den Sparten Dialyse, Flüssigarzneien, Kliniken und Servicegeschäft gab es immer wieder Kritik von Investoren. Allzu schnelle Fortschritte sollten Aktionäre nicht erwarten: So hat Fresenius Goldman Sachs mit der Ausarbeitung einer Verteidigungsstrategie gegen Elliott beauftragt. Dieser strebt eine Dekonsolidierung der schwächelnden Dialyse-Tochter an. Fresenius hält zwar nur rund ein Drittel an FMC, die Zahlen fließen aber zu 100 Prozent in das Zahlenwerk der Mutter ein und belasten diese erheblich. November 2022 – GELD-MAGAZIN . 51 ISIN DE0008430026 Kurs (03.11.2022) 271,45 € KGV 2022 e 15,3 Marktkap. 37,75 Mrd. € KGV 2023 e 9,5 Umsatz 2022 e 64,73 Mrd. € KGV 2024 e 8,6 Buchwert/Aktie 160,00 € DIV. 2022 e 4,25% ISIN DE0005810055 Kurs (03.11.2022) 159,83 € KGV 2022 e 20,0 Marktkap. 29,35 Mrd. € KGV 2023 e 17,8 Umsatz 2022 e 4,27 Mrd. € KGV 2024 e 16,9 Buchwert/Aktie 43,90 € DIV. 2022 e 2,34% ISIN DE0007100000 Kurs (03.11.2022) 57,70 € KGV 2022 e 4,6 Marktkap. 61,06 Mrd. € KGV 2023 e 5,1 Umsatz 2022 e 146,10 Mrd. € KGV 2024 e 5,0 Buchwert/Aktie 73,60 € DIV. 2022 e 8,62% EUR 200 140 180 160 220 240 260 280 2019 2020 2021 2022 100 170 150 160 120 140 130 110 180 EUR 2019 2020 2021 2022 20 80 60 70 40 30 50 90 EUR 2019 2020 2021 2022

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