GELD-Magazin, September 2021

Zenit überschritten. Im August häuften sich Schwächesignale. Die deutschen Einkaufsmana- gerindizes haben auf hohem Niveau nachgege- ben. So sank der Gesamtindex von 62,4 Punkten im Juli auf 60,6 Punkte im August. Besonders ausgeprägt war der Rückgang im Verarbeiten- den Gewerbe, dessen Index von knapp 66 auf unter 63 Punkte fiel. Der Rückgang war auch einem Nachlassen des Preisdrucks auf der Pro- duktionsseite und einem geringeren „Auftrags- stau“ geschuldet. Der Servicesektor konnte seine gute Position in der Eurozone hingegen behaup- ten. Auch hier scheint der Preisdruck etwas nachzulassen. Der Einkaufsmanagerindex für den gesamten EU-Raum fiel um 0,7 Prozent auf 59,5 Punkte, blieb damit aber klar über der Marke von 50. Die Inflation in der Eurozone ist rückläufig. Die Kerninflation in der Eurozone sank im Juli auf 0,7 gegenüber 0,9 Prozent im Juni (und einem Höchststand von 1,4 Prozent im Januar). Die Inflationserwartungen für fünf Jahre stiegen jedoch auf 1,7 Prozent, was ein Zeichen dafür ist, dass die Anleger an einen leichteren Anstieg glauben. Der ifo-Geschäftsklimaindex sank stärker als erwartet – den zwei- ten Monat in Folge. Er fiel um 1,3 auf 99,4 Punkte. Die deutschen Unternehmen sind hinsicht- lich der Aussichten für die kommenden sechs Monate verunsichert. Sorgen vor einer erneuten Covid-Welle und Angebotsengpässe trübten die Sommerlaune. (wr) Schöne Erholung. Wieder besser sieht es in Japan aus. Hier ist die Wirtschaft im zweiten Quartal leicht gewachsen. So stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf das Jahr hochge- rechnet um 1,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal ging es um 0,3 Prozent nach oben. Damit legte die Konjunktur der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt erstmals seit zwei Quartalen wieder zu. Im ersten Quartal war sie noch um revidiert 3,7 Prozent (zuvor 3,9 Prozent) geschrumpft. Eine Stütze für die japanische Konjunktur im zweiten Quartal war der private Konsum, der im Quartalsvergleich um 0,8 Prozent zulegte. Dennoch macht man sich auch im Land der aufgehenden Sonne Sorgen. Experten erwarten, dass es Jahre dau- ert, bis sich die Wirtschaft vollständig von den Auswirkungen der globalen Pandemie erholt hat. Das Inselreich ist aufgrund seiner export­ orientierten Wirtschaftsstruktur besonders stark vom Welthandel abhängig. Japans Ex- porte haben sich im Juli weiter kräftig erholt. Getrieben von einer hohen Nachfrage nach Au- tos und Autoteilen in den USA sowie nach Chips und Halbleiter-Ausrüstungen in China und an- deren asiatischen Ländern, ist der Wert der Ausfuhren im Vergleich zum gleichen Vor- jahresmonat um 37 Prozent gestiegen. Damit legten die Exporte Japans im fünften Monat in Folge zu. Analysten hatten allerdings einen hö- heren Zuwachs erwartet. (wr) EUROPA . Unternehmer mit weniger Optimismus Leicht aufwärts Der Euro Stoxx 50 konnte nach dem Aus- bruch über die 4000-Punkte-Marke sein ho- hes Niveau weiter ausbauen und erreichte bei rund 4230 Punkten ein neues Jahres- hoch. Der Widerstand bei 4250 Punkten ist aber noch nicht signifikant überwunden. Anhaltende Korrektur Der Sprung des Nikkei über die Marke von 30.000 Punkten erwies sich als nicht nach- haltig. Zuletzt ging es bis auf 26.900 Punkte auf ein Sechsmonatstief hinunter. Die dortige Unterstützung hat jedoch gehalten. Der Index erholte sich wieder auf über 28.000 Punkte. EURO STOXX 50 NIKKEI 225 JAPAN . Endlich wieder Wachstum Indexpunkte in EUR 2.200 3.400 3.200 3.000 2.800 2.600 2.400 3.600 3.800 4.000 4.200 4.400 2020 2017 2018 2019 2021 Indexpunkte in JPY 18.000 20.000 26.000 24.000 22.000 28.000 32.000 30.000 16.000 2020 2017 2018 2019 2021 September 2021 – GELD-MAGAZIN . 59

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