GELD-Magazin, September 2021

AKTIEN . Anlagetipps S olange die Aktienmärkte weiter stark performen, ist das Thema Corona- Virus nur eines von vielen an den Börsen. Und in einer Sache sind sich viele Investoren auch einig: Eine wirtschaftliche Abschwächung, die durch eine Virusepide­ mie ausgelöst wird, verschwindet auch rela- tiv schnell wieder. Das erklärt den latent vorhandenen Optimismus vieler Investoren. Das Bild kann sich aber sehr schnell verän- dern, wenn es zu vermehrten Erkrankungen außerhalb Chinas kommen würde. Das wäre tatsächlich ein Wendepunkt bei der aktu- ellen Krise. Dass Teilbereiche der Weltwirt- schaft sehr wohl deutlich negativ von dem Corona-Virus-Ausbruch betroffen sind, zeigt ein Blick auf den Rohstoffsektor. Der Ener- giemarkt ist stark unter Druck geraten, weil die Nachfrage in China deutlich gesunken ist. Ähnliches gilt auch für die Industrieroh- stoffe,- wie z.B. Kupfer. Auch hier ist China der mit Abstand größte Abnehmer. Die Ent- wicklung gleicht einem Teufelskreis: Je schärfere Maßnahmen China zur Eindäm- mung der Epidemie ergreift, desto stärker wird dessen Wachstum und damit das globa- le negativ betroffen sein. Vergleiche mit dem SARS-Ausbruch von 2003 hinken gewaltig. Corona: Die Börsen im Griff Es ist erstaunlich, dass dieWeltbörsen trotz Corona-Pandemie neue Rekord- stände erreicht haben. Möglicherweise konzentrieren sich die Anleger zu sehr auf die erhofften Geldspritzen für die Konjunktur – besonders in China. WOLFGANG REGNER Denn seither hat sich Chinas Anteil am welt- weiten Bruttoinlandsprodukt verdreifacht. Umso größer sind nun die Belastungen durch das neue Virus. Solange sich die Coro- na-Krise nicht weiter verschlimmert oder ungeahnt in die Länge zieht, ist es allerdings nicht angezeigt, allzu pessimistisch für die Aktienmärkte zu sein. Dafür sprechen drei Gründe: Die Produktionsausfälle können rasch wieder aufgeholt werden, die globalen Lieferketten dürften in diesem Szenario nicht massiv unterbrochen werden und drit- tens, die Notenbanken haben ihre Unterstüt- zung signalisiert. JOHNSON & JOHNSON . Health Care läuft glänzend Der Chart der J&J-Aktie ist bärenstark. Der Titel befindet sich in einem astreinen Auf­ wärtstrend. Zuletzt ging es fast sprunghaft nach oben, sodass man für Käufe einen Rück- setzer bis rund 136 Euro abwarten sollte. Neue Rekorde . Johnson & Johnson (J&J) ist ein globaler Gesundheitskonzern, der ne- ben Pharmazeutika eine Vielzahl von Kon- sumgütern, wie Haut- und Haarpflegearti- kel herstellt und auch chirurgische und dia- gnostische Geräte sowie Medizintechnikpro- dukte erzeugt. Als Unternehmen mit den drei Standbeinen Pharma, Medizintechnik und Konsumentenprodukte schwimmt J&J erfolgreich gegen den aktuellen Trend zur Spezialisierung. Zuletzt befanden sich 39 klinische Medikamentenstudien im Spätsta- dium der Entwicklung oder im Prüfungsver- fahren für die Zulassung. J&J sollte bis Ende 2021 mindestens sieben neue Medikamente auf den Markt bringen. Beim Gewinn je Ak- tie gehen Analysten für dieses Jahr mit einem starken Anstieg von 5,59 Dollar auf 9,72 Dollar aus. Bis 2025 sollen gemäß den Vorhersagen 11,90 Dollar herausspringen. Daraus ergibt sich ein KGV von 14,6, was noch einiges an Kurspotenzial eröffnet. Im zweiten Quartal setzte J&J 23,3 Milliarden Dollar um, ein Zuwachs von 27 Prozent. Der Nettogewinn kletterte um 49 Prozent auf 6,6 Milliarden Dollar. Für Rückenwind sorgt auch das Geschäft mit dem Covid-19-Impf- stoff. Für das Gesamtjahr erwartet J&J ins- gesamt einen Umsatz von 93,8 bis 94,6 Mil- liarden Dollar. Stark sind auch die Ausschüt- tungen: Die Dividende wurde 59 Jahre hin- tereinander erhöht. Credits: pixabay; Nexans; Abiomed ISIN US4781601046 Kurs (02.09.2021) 147,04 € KGV 2021e 20,1 Marktkap. 386,1 Mrd.€ KGV 2022e 18,6 Umsatz 2021e 79,8 Mrd.€ KGV 2023e 17,7 Buchwert/Aktie 2021e 26,00 € DIV. 2021e 2,40% EUR (Frankfurt) 2021 2019 2018 2017 2016 2020 120 130 140 100 110 90 150 160 60 . GELD-MAGAZIN – September 2021

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