GELD-Magazin, September 2021

Druck auf Immobilienpreise. Nach monate- lang hohen Werten deuten die Daten darauf hin, dass der Inflationsdruck in den USA end- lich seinen Höhepunkt erreichen könnte. Der Gesamtindex der Verbraucherpreise (VPI) lag zuletzt wegen hoher Lebensmittelpreise bei +5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber der Kern-VPI fiel von 4,5 auf 4,3 Prozent. Die verän- derte Dynamik ist eine gute Nachricht für die Argumentation der Federal Reserve (Fed), die von einer vorübergehenden Entwicklung aus- ging; dennoch bleibt die Inflation nahe an den jahrzehntelangen Höchstständen. Einige Berei­ che wie Gebrauchtwagen und Flugpreise, die für hohe Inflationsraten verantwortlich waren, haben sich anscheinend stabilisiert. Der Druck durch die wichtige Wohnraumkomponente – die sich tendenziell in langen Zyklen bewegt und ein Drittel des Inflationskorbs ausmacht – nimmt indes weiter zu. Betrachtet man diesen Wert parallel zum Arbeitsmarktbericht für Juli, wird deutlich, dass sich die US-Wirtschaft nach wie vor zügig erholt. Daher dürften die Forderungen an die Fed, ihre Anleihenkäufe allmählich zu reduzieren, nur noch lauter wer- den. Dank der gebremsten Preisanstiege und steigender Einkommen (+1,1 Prozent im Juli) sind die US-Konsumentenausgaben zuletzt etwas gestiegen, und zwar um 0,3 Prozent. Die Auftragseingänge für langlebige Konsumgüter sanken weniger als erwartet. (wr) Delta-Variante belastet. Die Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus bremst die konjunkturelle Entwicklung in China. Vor allem im Bereich Dienstleistungen sorgte das Virus für einen herben Stimmungsdämpfer, wie aus dem staatlichen Einkaufsmanagerindex her- vorgeht. Der Indexwert, der die Stimmung in größeren und staatlichen Unternehmen des Dienstleistungssektors abbildet, fiel im August auf 47,5 Punkte, nach 53,3 Zählern im Monat zuvor. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten einen deutlich höheren Indexwert von 52,0 Punkten erwartet. Außerdem ist der Indexwert für den Bereich Dienst- leistungen erstmals seit Februar 2020 wieder unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten gefallen, was auf ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivitäten hindeutet. Auch der staat- liche Indexwert für die Industrieunternehmen ging im August zurück – auf 50,1 Punkte, nach 50,4 Zählern im Juli. Die Industrieproduktion legte im Juli nur noch um 6,4 Prozent gegen- über dem Vorjahresmonat zu: Weniger als er- wartet, hatten die Analysten im Schnitt doch mit 7,8 Prozent gerechnet. Im Juni war die Pro- duktion in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt noch um 8,3 Prozent gewachsen. Weniger stark als zuvor fiel auch die Kauflust der Ver- braucher aus: Der Einzelhandelsumsatz stieg im Juli um 8,5 Prozent; Analysten hatten dagegen mit 11,5 Prozent gerechnet. (wr) AKTIEN . Börsen international USA . Weniger Inflation CHINA . Corona kehrt zurück Neues Rekordhoch Nach dem leichten Rücksetzer Ende Mai stieg der US-Aktienindex Ende August auf ein neues Rekordhoch bei 4530 Punkten. Hier dürfte sich ein psychologischer Wider- stand befinden. Bei 4400 Punkten liegt aber schon die erste gute Unterstützung. Schwächeanfall Nach dem Rückfall bis fast auf 3500 Punkte konnte sich der China-Aktienindex zuletzt bis auf fast 3800 Punkte erholen. Dort war je- doch Endstation, erst bei 3500 Punkten ge- lang ein kleiner Turnaround. Bei 3870 Punk- ten liegt ein harter Widerstand. S&P 500 SHANGHAI A-SHARE Credit: pixabay 2.400 3.400 3.600 3.800 3.000 3.200 2.600 2.800 4.000 Indexpunkte in CNY 2020 2017 2018 2019 2021 Indexpunkte in USD 3.000 2.800 2.600 2.400 2.200 3.200 3.400 3.600 4.000 4.200 4.400 4.600 3.800 2020 2017 2018 2019 2021 58 . GELD-MAGAZIN – September 2021

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