GELD-Magazin, September 2021

ROHSTOFFE . Aktuelle Trends KUPFER . Besser als Gold Kupfer kommt in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz, unter anderem im Hausbau, aber auch in der Elektronik sowie in Autos. Vor allem E-Fahrzeuge enthalten große Kupfer- mengen, was Unterstützung geben sollte. Superzyklus. Im August war folgende span- nende Meldung zu lesen: 82 Prozent der deutschen Pensionsfonds glauben, dass ein neuer Rohstoff-Superzyklus bevorsteht. Also, dass das Angebot für längere Zeit nicht mit der Nachfrage mithalten kann. Insbe- sondere Kupfer könnte hiervon maßgeblich profitieren, wie die Finanzmarktbeobachter von Goldman Sachs meinen. Die Invest- mentbanker sind der Auffassung, dass das Industriemetall im nächsten Jahr deutlich höhere Renditen einbringt als Gold. Tatsäch- lich war eine Outperformance bereits in der jüngeren Vergangenheit der Fall: Kupfer hat auf Sicht der vergangenen zwölf Monate ein sattes Plus von rund 40 Prozent zu verzeich- nen, in den letzten fünf Jahren waren es über 100 Prozent Preissteigerung. Ange- sichts dieser guten Performance könnte na- türlich die eine oder andere Kurskorrektur bevorstehen, alles in allem sieht die Situati- on für Kupfer aber gut aus. Denn immerhin handelt es sich um das weltweit wichtigste Industriemetall, das von der wirtschaftli- chen Erholung in Post-Corona-Zeiten profi- tieren sollte. Kleiner Wermutstropfen: Of- fene Call-Positionen am Rohstoffmarkt si- gnalisieren, dass sich das Interesse der Käu- fer momentan auf andere Industriemetalle als Kupfer konzentriert. Vielleicht sehen wir gerade die angesprochene Konsolidierung vor der nächsten Rallye. (hk) Credits: pixabay; Maksym Yemelyanov/stock.adobe.com ERDÖL . Reife Leistung Der Chart für die europäische Ölsorte Brent zeigt sich stark. Allerdings gehen Experten aufgrund des steigenden Angebots von einem Fallen der Preise auf rund 63 Dollar im kom- menden Jahr aus. Stärke bewiesen. Um über 55 Prozent konnte Erdöl in den vergangenen zwölf Mo- naten zulegen – eine reife Leistung! Aus charttechnischer Sicht erfolgte Ende Juli al- lerdings ein kleiner Knick, der den Kurs in- folgedessen unter die Aufwärts-Trendkanal- linie drückte. Das „Schwarze Gold“ konnte aber seine Stärke unter Beweis stellen und setzte im August zu einem Rebound an. Jetzt ist die Wiederaufnahme der Aufwärts- bewegung wahrscheinlich. Somit könnte sich Öl schön langsam in höhere Dimensi- onen vorwagen. Zum Vergleich: 85 Dollar pro Fass wurden zuletzt im Oktober 2018 markiert. So weit ist es, zum Verdruss der „Öl-Bullen“ allerdings noch lange nicht. Bis zum Jahresende sieht die US Energy Infor- mation Administration (EIA) Ölpreise auf dem Niveau zwischen 71 und 73 Dollar je Barrel Brent. 2022 soll laut der Prognose zu- folge das sukzessive steigende Ölangebot für Preisdruck und ein prognostiziertes Niveau von nur rund 63 Dollar im vierten Quartal des nächsten Jahres sorgen. Da bleibt zu- mindest der Trost, dass ein katastrophales Abrutschen (unter 20 Dollar) wie zu Beginn der Corona-Krise nicht mehr droht. Eine Meldung, wonach die US-Regierung Ein- fluss auf die OPEC nehmen will, damit diese ihre Fördermengen steigert und dadurch die Benzinpreise in den USA entlastet, konnte wiederum nicht bestätigt werden. (hk) USD/Barrell 2021 2018 2019 2020 20 60 50 40 30 70 80 90 2021 USD/Tonne 2018 2019 2020 4.000 10.000 9.000 8.000 5.000 6.000 7.000 11.000 54 . GELD-MAGAZIN – September 2021

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