GELD-Magazin, Juli/August 2021

ROHSTOFFE . Aktuelle Trends Kurze Verschnaufpause . KUPFER Kupfer beeindruckt seit April 2020 mit einer Top-Performance. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass das „rote Metall“ mit heurigem Mai eine Verschnaufpause einlegte. Das wirtschaftliche Umfeld bleibt aber positiv. Fundamental. Kupfer ist das weltweit be- deutendste Industriemetall: Zum Einsatz kommt es unter anderem in Leiterplatten, Transformationen und Elektro-Motoren. Vor allem der letztgenannte Bereich ist natürlich überaus interessant, denn der E-Auto-Boom steht erst an seinem Anfang. Das bekommt auch das „rote Metall“ positiv zu spüren, diese fundamentale Unterstützung sollte von langfristiger Natur sein. Kurzfristiger gesehen profitiert Kupfer natürlich von dem Wideranspringen der Weltwirtschaft: Impf- fortschritte und die noch immer starken ökonomischen Stimulus-Pakete rund um den Globus sollten die Konjunktur stützen und die Nachfrage nach Industriemetallen vorantreiben. An erster Stelle würde hier wiederum Kupfer als Profiteur stehen. Tat- sächlich konnte das Metall auf Sicht der ver- gangenen zwölf Monate die sehr beeindru- ckende Performance von rund 60 Prozent plus an den Tag legen. Für Beobachter mag es nun vielleicht auf den ersten Blick ver- wundern, dass der Aufwärtstrend im heuri- gen Mai eine Verschnaufpause einlegte. Wie ist das zu verstehen, wo doch Prognosen ein Anziehen der Konjunktur (fast) schon außer Frage stellen? Die Erklärung dürfte haupt- sächlich in Gewinnmitnahmen angesichts der erwähnten Spitzen-Performance zu fin- den sein. Fundamental sind die Aussichten nach wie vor positiv. (hk) Credits: peterschreiber.media/stock.adobe.com; pixabay Eine Frage der Inflation . ERDÖL Covid hatte den ohnedies schwächelnden Ölpreis im Vorjahr hart getroffen. Es folgte allerdings eine Erholung mit noch immer anhaltendem Aufwärtstrend. Und es scheint noch Luft nach oben vorhanden zu sein. Heiß diskutiert. Keine andere Frage be- schäftigt die Finanzmärkte derzeit so bren- nend, wie ein mögliches Wideraufflackern der Inflation. So hat eine Umfrage der Bank of America unter Fondsmanagern ergeben, dass die Inflation als größtes Anlagerisiko eingeschätzt wird, noch weit vor Corona! Die Meinung zur Renaissance der Teuerung ist dabei prinzipiell ziemlich gespalten: Die einen gehen von einer vorübergehenden und moderaten Entwicklung aus, die ande- ren von struktureller Inflation. Der Vermö- gensverwalter Eurizon beispielsweise er- wartet hinsichtlich der Inflation in den Sommermonaten eine Entspannung und für das vierte Quartal einen erneuten Anstieg. Anlegern wird geraten, dies zu berücksichti- gen und auch Rohstoffinvestments in Erwä- gung zu ziehen. Der Ölpreis heizt jedenfalls bereits die Inflation an. Nach dem Verdauen des ersten Covid-Schocks zieht der Kurs (allerdings ausgehend von einem sehr nied- rigen Niveau) an und befindet sich seit Mai 2020 im Aufwärtstrend. Sollte die Corona- Delta-Variante keinen Strich durch die Rechnung machen und zu einem Wieder- aufleben der Pandemie führen, wird sich die Konjunktur weiter erholen und somit die Nachfrage nach dem „Schwarzen Gold“ zusätzlich anfeuern. Somit stehen alles in allem die Zeichen für „Erdöl-Bullen“ derzeit alles andere als schlecht. (hk) USD/Barrell ´21 2018 2019 2020 20 60 50 40 30 70 80 90 ´21 USD/Tonne 2018 2019 2020 4.000 10.000 9.000 8.000 5.000 6.000 7.000 11.000 58 . GELD-MAGAZIN – Juli/August 2021

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