GELD-Magazin, April 2020

01234567 ams: Kapitalerhöhung erfolgreich platziert Österreichische Post: Start der bank99 am 1. April CA IMMO 90 Prozent Bürogebäude DIE ZAHL DES MONATS 4.1100.000.000 AKTIEN . Kurzmeldungen „Wenn uns andere im Stich lassen, machen wir es selbst, und wir machen es besser.“ Georg Pölzl, Vorstand, Österreichische Post 30 Prozent bei Banken. Wochenlang wurde darüber spekuliert, ob ams die Ka- pitalerhöhung um 1,65 Milliarden Euro durchbringen würde. Am 1. April kam dann die Nachricht, dass sie zwar für ams erfolgreich war, die emissionsführen- den Banken, die eine Abnahmegarantie gegeben hatten jedoch auf rund 30 Pro- zent (etwa 500 Mio. Euro) sitzen geblieben sind. Damit ist das Unternehmen nun mit einem Enterprise Value (EV, Marktkapitalisierung plus Nettoschulden) von etwa 1,66 Milliarden Euro bewertet. Konsolidiert man Osram entsprechend der Beteiligung von 60 Prozent, kommt ams heuer auf einen Umsatz von rund 4,2 Milliarden Euro und ein geschätztes EBITDA von 920 Millionen Euro. Das Verhältnis EV zu EBITDA beträgt günstige 4,6. Einer der Haken dabei ist, dass Osram stark in der Automobilbranche verankert ist und durch die Werksstillle- gungen in Mitleidenschaft gezogen wird. Mittelfristig sollte sich dieses Problem jedoch lösen, was ams ein Kurspotenzial von rund 100 Prozent eröffnet. sen, dann machen wir es selbst, und wir machen es besser.“ Die Österreichische Post schließt damit nach dem Rückzug der Bawag P.S.K. die so aufgeris- sene Versorgungslücke an allen Post-Geschäftsstel- len. Wer seine Bankgeschäfte lieber digital erledigen möchte, kann dies unter bank99.at tun bzw. auf die App „meine99“ setzen. Das Leistungsangebot (Giro- konten, Zahlungsverkehr, Kredit- und Debitkarten, Sparprodukte) wird sowohl filial als auch online be- reitgestellt. Geldüberweisungen werden durch eine Kooperation mit RIA Money Transfer möglich sein. Ab dem zweiten Halbjahr wird das Portfolio um Konsumkredite, Wohnbaufinanzierungen und Versi- cherungs- bzw. Vorsorgeprodukte ergänzt. Rekord beim Konzernergebnis. Die CA Immo konnte im vergangenen Geschäftsjahr die Mieterlöse um 15 Prozent auf 220,7 Millionen Euro steigern, das Neubewertungsergebnis lag bei knapp 463 Milli- onen Euro und reflektierte das gute Marktumfeld. Unterm Strich stand mit 393,3 Millionen Euro der höchste Gewinn in der Geschichte des Unterneh- mens, der FFO I erreichte mit 133,3 Millionen Euro ebenfalls einen Rekordwert. Der EPRA NAV lag bei 38,37 Euro pro Aktie, das Immobilienvermögen stieg um 16 Prozent auf 5,2 Milliarden Euro. Da die CA Immo in ihrem Portfolio rund 90 Prozent Bürogebäu- de in Top-Lagen mit erstklassigen Mietern hat, ist sie von der aktuellen Krise wenig bis gar nicht betroffen. Rund sechs Prozent sind Hotels, allerdings werden diese nicht selbst betrieben. Der Anteil an Gewerbe- flächen, bei denen es teilweise zu Mietausfällen kom- men könnte, macht lediglich zwei Prozent aus. Borealis. Die OMV beschloss im März, die Beteiligung am Chemiekon- zern Borealis von derzeit 36 auf 75 Prozent zu erhöhen, indem sie die An- teile vom derzeitigen Eigentümer Mu- badala, dem Staatsfonds von Abu Dhabi, um 4,11 Milliarden Euro kauft. Die Zahlung erfolgt in zwei Ra- ten: 2,14 Milliarden Euro beim Clo- sing und der Rest bis Ende 2021. Nun muss die OMV woanders einsparen und verkündete mehrere Maßnahmen zur Sicherstellung ihrer Finanzkraft. Demnach sollen die organischen Inve- stitionen um 500 Millionen auf unter zwei Milliarden Euro reduziert wer- den. Bei den operativen Aufwendun­ gen und Explorationskosten sollen 200 Millionen Euro eingespart wer- den. Die für den 19. Mai in Wien ge- plante Hauptversammlung wird auf den 29. September verschoben. Credits: beigestellt; Cube: CA Immo/Andreas Muhs Kein Scherz. Die Österreichische Post bietet ab 1. April in 413 Filialen in ganz Österreich eigene Bankdienstleistungen an: Girokonten, Zahlungsver- kehr, Kreditkarten, Debitkarten und Sparprodukte. Zeitgleich starten die Online Services mit eigenem Portal und Smartphone-App. Am 4. Mai folgen die Post-Partner. Damit werden einfache Produkte für 99 Prozent der Österreicher direkt und unmittelbar verfügbar sein – digital und filial. „Wir starten mit der bank99 gerade jetzt nicht nur trotz, sondern auch wegen der aktuellen Situation im Land. Unsere Filialen und 90 Prozent unserer Post-Partner sind weiterhin geöffnet“, meint Post-Vorstand Georg Pölzl – und als Nachsatz: „Wenn uns andere im Stich las- 56 . GELD-MAGAZIN – April 2020

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