GELD-Magazin, Nr. 1/2024

GOLD . Dampf abgelassen Gold erreichte am 27. Dezember letzten Jahres mit 2.077 Dollar pro Feinunze ein neues Allzeithoch und schloss 2023 bei 2.063 Dollar. Es folgte eine Korrektur; bei 1.900 bis 2.000 Dollar zeigt sich aber eine Unterstützung. KAKAO . Süße Performance Die Ernteaussichten für Kakao sehen (wieder einmal) ziemlich schlecht aus: Trockenheit setzt der beliebten Bohne zu. Die Folge sind Preissteigerungen, die man schon als exorbitant bezeichnen muss. Schlechte Ernte. Die meisten Rohstoffe mussten im bisherigen Jahresverlauf Federn lassen. Eine Ausnahme in der Reihe von Preisrückgängen stellt Kakao dar – fast gleichgültig, welchen Zeitraum man betrachtet, der Chart sieht immer gut aus. Der Anstieg ist, wie bei Agrarrohstoffen keine Seltenheit, auf Angebotssorgen zurückzuführen. Denn die Zwischenernte in Westafrika (der wichtigsten Anbauregion weltweit) steht aufgrund von trockenem Wetter und angefacht durch die Harmattan-Winde auf dem Spiel. Dafür ist auch das berühmt-berüchtigte Wetterphänomen El Niño verantwortlich, das für zu hohe Temperaturen sorgt. Somit erwarten Marktbeobachter auch im laufenden Erntejahr 2023/24 ein Angebotsdefizit, das wäre dann bereits das dritte in Folge. Auf der anderen Seite geht die Nachfrage nach Kakao und auf ihm basierenden Produkten um keine Spur zurück. Gesundheitstrends scheinen sich zumindest auf diesem Gebiet nicht wirklich durchzusetzen. Ein wahrscheinlich schrumpfendes Angebot bei stabilem bzw. leicht steigendem Bedarf ergibt logischerweise steigende Preise der beliebten Bohne. Obwohl: Eine gewisse Vorsicht ist geboten, denn der Chart für den KakaoFuture hat allein in den vergangenen sechs Monaten um annähernd 80 Prozent zugelegt, auf Sicht von zwölf Monaten schreiben wir 125 Prozent plus. (hk) Insgesamt stabil. Gold hat von Oktober bis Dezember 2023 eine schöne Performance an den Tag gelegt. Seither wurde wieder etwas Dampf abgelassen: Um den Jahreswechsel herum ist der Aufwärtstrend abgerissen, es folgte eine Korrektur, die allerdings nicht besonders schmerzhaft ausgefallen ist. Bei 1.900 bis 2.000 Dollar je Feinunze scheint eine Unterstützung gefunden zu sein, an der man sich weiter forthanteln will. Marin Siegel, Edelmetallexperte bei der Investmentboutique Stabilitas, kommentiert: „Der Goldpreis bleibt insgesamt stabil, während sich Silber deutlich schwächer entwickelte. Auch die Minenaktien wiesen im Monat Januar eine sehr schwache Performance auf. Die Divergenz ist mittlerweile so groß geworden, dass man entweder mit einem Rückgang des Goldpreises oder einem sprunghaften Anstieg der Goldminenaktien rechnen kann.“ Imaru Casanova, Portfoliomanagerin Gold und Edelmetalle bei Van-Eck, zeigt sich wiederum optimistisch für das Edelmetall: „Wir sehen eine echte Chance, dass der Goldpreis in diesem Jahr neue Allzeithochs erreichen kann.“ Als Argumentation dafür nennt sie unter anderem die erhöhten geopolitischen Risiken weltweit oder die Netto-Goldkäufe der Zentralbanken, die sich auf Rekordniveau befinden. Der steigende Bedarf zur Absicherung von Portfolios sollte Gold prinzipiell stützen. (hk) in USD/Tonne 2.000 2.500 3.000 3.500 4.000 4.500 5.000 5.500 2021 2022 2023 in USD/Unze 1.600 1.700 1.650 1.750 1.800 1.850 1.900 1.950 2.000 2.050 2.100 2021 2022 2023 Ausgabe Nr. 1/2024 – GELD-MAGAZIN . 45

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