GELD-Magazin, Nr. 1/2024

ROHSTOFFE . Aktuelle Trends KUPFER . Schwache Konjunktur Charttechnisch gesehen wird Kupfer durch den horizontalen Widerstand bei 8.500 Dollar eingeschränkt. Fundamental belastet das global eingebremste Wirtschaftswachstum. Vor allem China schwächelt. China-Syndrom. Zum Jahresstart überwogen an den Rohstoffmärkten im Wesentlichen die Preisrückgänge. Im Bereich der konjunktursensiblen Industriemetalle gerieten Zink und Kupfer am stärksten unter Druck. Und der mittelfristige Ausblick sieht auch nicht viel besser aus: Angesichts der nur leicht anziehenden globalen Wachstumsdynamik erwartet die DekaBank für die kommenden Quartale kein starkes Aufleben der Nachfrage bei den Industriemetallen sowie beim Energiesektor. Vor allem das für den Rohstoffbereich sehr relevante chinesische Wachstum dürfte aufgrund hausgemachter Probleme (mit einem angeschlagenen Immobilien- und Bausektor) auf absehbare Zeit schwach bleiben. Wobei Kupfer als das wichtigste Industriemetall bereits sein „Fett abbekommen“ hat, werfen wir dazu einen Blick auf den Chart: Nach der erfreulichen Performance im zweiten Halbjahr 2022 ist es Schluss mit lustig und Kupfer verlor an Stärke. Bereits seit Mai 2022 treibt die Notierung seitwärts entlang; die Hochs vom Juli letzten Jahres und des heurigen Jänners bei 8.500 Dollar bilden eine Widerstandslinie. Zwar scheint der Welt 2024 eine Rezession erspart zu bleiben, aber die Konjunkturaussichten bleiben eher mau (übrigens auch für 2025). Somit ist Kupfer neben anderen Industriemetallen bis auf weiteres wohl kein Top-Pick. (hk) Credits: phonlamaiphoto/stock.adobe.com; pixabay ERDÖL . Begrenzte Nachfrage Von den Höchstständen vergangener Tage (117 Dollar pro Barrel im Mai 2022 oder 91 Dollar im September 2023) ist Erdöl aktuell weit entfernt. Aber zumindest wurde der Abwärtstrend im Dezember 2023 durchbrochen. Langfristiger Gegenwind. Im Dezember 2023 konnte Erdöl seinen Preisverfall stoppen und hat wieder ein Lebenszeichen von sich gegeben. Wie geht es jetzt aus fundamentaler Sicht weiter? 2024 könnte es laut Expertenschätzungen zu einem Angebotsüberschuss kommen, was vor allem am überraschend kräftigen Anstieg der Ölproduktion in den USA und in Brasilien liegt. Um den Preis zu stützen, beschloss die OPEC+ Ende 2023 eine kartellweite Fördermengenkürzung um eine Million Fass pro Tag. Auf der Nachfrageseite sieht es so aus: „Alles in allem wird der globale Ölkonsum nicht zuletzt aufgrund des schwachen Wachstums der chinesischen Wirtschaft nur moderat zunehmen“, analysiert die DekaBank. Unter einer langfristigen Perspektive gesehen, spielt die globale Absichtserklärung, bis 2050 die Netto-Emissionen von Kohlendioxid auf null zu senken, für den Rohölmarkt eine wichtige Rolle. Sprich: Investitionen in fossile Rohstoffe werden tendenziell reduziert, was natürlich Gegenwind für Erdöl-Bullen bedeutet. Bei der DekaBank meint man: „Langfristig wird Rohöl an Bedeutung verlieren und dürfte damit im Preis nachgeben.“ Obwohl man bei dieser Prognose natürlich Vorsicht walten lassen muss: Denn es ist fraglich, ob das Angebot in ausreichendem Tempo auf alternative Energiequellen umgestellt werden kann. (hk) Sorte Brent, USD/Barrell 50 90 100 70 80 60 110 120 130 2021 2022 2023 in USD/Tonne 8.000 8.500 9.000 9.500 10.000 10.500 7.500 11.000 2021 2022 2023 7.000 44 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 1/2024

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