GELD-Magazin, Nr. 4/2023

LITHIUM . Enorme Investments Die Preissprünge bei Lithium sind enorm, dabei wird der Rohstoff gar nicht an der Börse gehandelt. Investieren kann man in Unternehmen, die Lithium abbauen oder Batterien produzieren. Zu Letztgenannten zählt Tesla. WEIZEN . Blockade Geplatztes Abkommen. Bis Juli 2023 wurden im Rahmen der Schwarzmeer-GetreideInitiative fast 33 Millionen Tonnen Weizen und andere Nahrungsmittel aus der Ukraine ausgeführt. Im Juli gab dann aber Russland seine Entscheidung bekannt, diese Initiative zu beenden. Welche Auswirkung hat das auf wichtige Agrarrohstoffe? Tatsächlich ließ sich bei Weizen ein Ansprung der Preise feststellen, wenn auch nicht in dem Ausmaß, den viele vielleicht erwartet hatten. Der ganz große Schock erfolgte schon vorher: Einen Tag vor dem Einmarsch Russlands in die Ukraine kostete eine Tonne Weizen rund 287 Euro; in der Spitze waren es 438 Euro (Mai 2022). Bei Mais, der ebenfalls großflächig in der Ukraine angebaut wird, verhält sich das Chartbild ähnlich. Offensicht sehen Marktteilnehmer die Folgen des geplatzten Getreidedeals nicht allzu dramatisch. Denn, und das ist makaber, Russland exportiert Getreide auf Hochtouren. Für das abgelaufene Wirtschaftsjahr 2022/23 wurden nunmehr 49,2 Millionen Tonnen Weizenexporte aus Russland gemeldet, um sieben Millionen Tonnen mehr als der bisherige Rekord. In dieser Tonart soll es Beobachtern zufolge weitergehen. Letztlich steht die Frage im Raum, wie ethisch korrekt es sein kann, mit Nahrungsmitteln zu spekulieren. Das muss jeder Investor selbst für sich beantworten. (hk) Milliardenschwere Exploration. Die Ausgaben in die Erkundung neuer Rohstoffvorkommen sind im vergangenen Jahr abermals deutlich angestiegen. Die Deutsche Rohstoffagentur berichtet: „Weltweit wurden über 13 Milliarden Dollar in die Exploration investiert (ohne fossile Brennstoffe und Eisen), und damit um 16 Prozent mehr als 2021. Wie schon in den Jahren zuvor, floss mit etwa sieben Milliarden Dollar das meiste Geld in den Goldsektor, gefolgt von Kupfer, Diamanten und Nickel.“ Der am schnellsten wachsende Sektor mit einem Anstieg von über 87 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist allerdings Lithium. Kein Wunder, dass kräftig investiert wird, denn man benötigt Lithium-Ionen Akkus für EFahrzeuge. Bekanntlich boomt der Sektor, der Trend geht aber auch nicht wie mit dem Lineal gezogen nach oben. So sind die chinesischen Neuzulassungszahlen in den ersten Monaten 2023 eingebrochen. Noch vor dem Jahreswechsel kam es zu einem Anstieg der Neuanmeldungen: Grund dafür war das Auslaufen von Subventionen Ende 2022. Als noch volatiler erweist sich der Lithium-Preis selbst: dieser gleicht dem Streckenverlauf einer Hochschaubahn. Wobei Lithium, im Gegensatz zu den meisten anderen Rohstoffen, gar nicht an Terminbörsen gehandelt wird. Teilhaben kann man mit Lithium-Aktien oder ETFs. (hk) in CNY/Tonne Lithium-Carbonat, 99,5 % 0 200.000 100.000 300.000 400.000 500.000 600.000 2020 2021 2022 2023 Putin hat den Getreide-Deal mit der Ukraine fallen gelassen. Die folgenden Preisausschläge waren zwar spürbar, aber letztlich überschaubar. Wobei Russland selbst kräftig Getreide exportiert: und seine Abnehmer findet. in USC (CFD) 450 600 700 800 900 1.000 1.100 1.200 1.300 500 1.400 2020 2021 2022 2023 Ausgabe Nr. 4/2023 – GELD-MAGAZIN . 55

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