GELD-Magazin, Nr. 2/2023

Ausgabe Nr. 2/2023 – GELD-MAGAZIN . 51 werden muss. Außerdem müsste Präsident Vladimir Putin persönlich zustimmen. Im schlimmsten Fall könnte es zu einer Sonderbesteuerung oder sogar zu einer Annektion des gesamten Geschäftsbetriebes kommen. Auch wenn das Risiko aus heutiger Sicht gering ist, halten wir die Aktien der Raiffeisen Bank International daher für sehr spekulativ. Insider meinen, dass mit großer Wahrscheinlichkeit eine Berichtigung ansteht. Die Raiffeisen Bank International arbeitet indes an einer Abspaltung der Russland-Tochter, was zu mindestens in der Bilanz für etwas klarere Verhältnisse sorgen würde. Immofinanz mit guten Zahlen Von den Immobilien-Unternehmen ist besonders die Immofinanz hervorzuheben. Sie profitiert nicht nur von ihrem eigenen Portfolio, das immer stärker auf Gewerbeimmobilien ausgerichtet wird, sondern auch von der Beteiligung an der S Immo, an der sie 50 Prozent und eine Aktie hält. Das Portfolio wurde bereits in der Bilanz konsolidiert, was zu einer Zunahme des Immobilienvermögens der Immofinanz um 62 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro führte. In der GuV wurde die S Immo noch nicht berücksichtigt. Die Mieteinnahmen stiegen um 5,4 Prozent auf 300 Millionen Euro, der FFO I erhöhte sich aufgrund der höheren Mieterlöse und dem niedrigeren Finanzierungsaufwand um 21,7 Pozent auf 146,1 Millionen Euro. Der Nettogewinn lag bei 142 Millionen Euro (KGV: 13,4). Nicht ohne Grund hat sich der Hedgefond Petrus Advisors zuletzt eine Beteiligung von 5,1 Prozent an der Immofinanz gesichert. Das Kursziel liegt im Median bei rund 18 Euro, aktuell notiert die Immofinanz bei 14,20 Euro. An schwächeren Tagen sollte man hier zugreifen. Porr glänzt mit Gewinnanstieg Trotz Meldungen über Aufschiebungen von Bauvorhaben (vor allem im Wohnbereich), freut sich Österreichs zweitgrößter Baukonzern Porr über handfeste Zuwächse – nicht nur in der Auftragslage, sondern auch bei Produktionsleistung, Umsatz und Ertrag. Mit einem starken Auftragsbestand von über 8,2 Milliarden Euro startete Porr in das neue Aufgeschoben. Die Nachfrage bei IC-Substraten hat nachgelassen – aufgrund weniger PC-Verkäufe und Verzögerungen bei der Einführung neuer Prozessoren von Intel. Daher passte AT&S die Kapazitäten an und initiierte ein Sparprogramm. Die Mittelfristziele wurden um ein Jahr verschoben. Der Start der erweiterten Produktion in Leoben ist hingegen im Plan. Das bedeutet mit Blick auf das Geschäftsjahr 2024/25 einen Umsatz von rund 2,7 Milliarden Euro und einen Gewinn von etwa 300 Millionen Euro. Gerechnet auf den aktuellen Börsenkurs ergibt das ein sensationell niedriges KGV von 3,6. AT&S . Temporärer Nachfragerückgang Guter Jahresauftakt. Palfinger führte nach der übermäßigen Kosteninflation im Jahr 2022 ein dynamisches Pricingmodell ein, um die höheren Kosten an die Kunden weiterzureichen. Und das macht sich bereits bezahlt. Nach vorläufigen Zahlen stieg der Umsatz im ersten Quartal um 22 Prozent auf 590 Millionen Euro und das EBIT um 61 Prozent auf 49 Millionen Euro. Für das Gesamtjahr erwartet der Vorstand nun einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro (+8%) und ein EBIT von 200 Millionen Euro (+33%). Das Auftragsbuch ist gut gefüllt, womit die Produktion bis in das dritte Quartal ausgelastet ist. PALFINGER . Neues Pricing-Modell macht sich bezahlt ISIN AT0000969985 Kurs (20.04.2023) 27,66 € KGV 22/23 e 8,4 Marktkap. 1.075 Mio.€ KGV 23/24 e 5,4 Umsatz 2023/24 e 2.054 Mio.€ KGV 24/25 e 3,6 BW/Aktie 2023/24 e 54,00 € DIV. 22/23 e 3,58% ISIN AT0000758305 Kurs (20.04.2023) 30,50 € KGV 2022 14,9 Marktkap. 1.060 Mio.€ KGV 2023 e 12,0 Umsatz 2023 e 2.400 Mio.€ KGV 2024 e 9,8 BW/Aktie 2023 e 20,20 € DIV. 2022 2,52% Ausbau der Industriesparte. Der Verkauf der Medizinsparte ist vollzogen. Das schwemmte Semperit rund 115 Millionen Euro in die bereits volle Kriegskasse. Nun wird als Dividende 4,50 Euro je Aktie ausbezahlt (Rendite: 16,9 %), und in den Ausbau der Industriesparte investiert. Einerseits durch Erweiterungen bestehender Werke (z.B. in Tschechien), aber auch durch Akquisitionen. Vor kurzem wurde die oberösterreichische Rico Group übernommen, die auf Silikon-Spritzguss-Verfahren spezialisiert ist. Das klingt aussichtsreich, zumal sich die Industriesparte bereits 2022 sehr gut entwickelt hat. SEMPERIT . Dividende von knapp 17 Prozent ISIN AT0000785555 Kurs (20.04.2023) 26,65 € KGV 2022 neg. Marktkap. 548 Mio.€ KGV 2023 e 23,2 Umsatz 2023 e 840 Mio.€ KGV 2024 e 14,9 BW/Aktie 2023 e 23,90 € DIV. 2022 16,89% EUR 10 15 30 20 25 40 50 60 2020 2021 2022 ´23 16 20 35 30 25 18 40 EUR 2020 2021 2022 ´23 8 35 30 18 25 20 16 14 12 10 40 EUR 2020 2021 2022 ´23

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