GELD-Magazin, Nr. 2/2023

Es geht aufwärts. Die Unternehmensstimmung im Euroraum hat sich im März den fünften Monat in Folge aufgehellt und den besten Wert seit Mai erreicht. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global stieg im Vergleich zum Vormonat um 1,7 Punkte auf 53,7 Zähler. Die Stimmung im Bereich Dienstleistungen verbesserte sich im März ebenfalls. Der entsprechende Indexwert legte von zuvor 52,7 Punkten auf 55,0 Zähler zu. Die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone hingegen hat sich im März weiter eingetrübt. Insgesamt ist der Aufschwung der Unternehmensstimmung im Euroraum damit vor allem auf das starke Wachstum des Servicesektors zurückzuführen. Zwiespältig die Entwicklung der Preise. Die Gesamtinflation hat sich deutlich abgeschwächt, die Kernrate jedoch einen neuen Rekord erreicht. Die Verbraucherpreise erhöhten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,9 Prozent. Im Februar hatte die Rate noch bei 8,5 Prozent gelegen. Getrieben wird die Gesamtinflation mittlerweile durch um über 22 Prozent gestiegene Preise für Lebens- und Genussmittel. Die Kernjahresinflationsrate, bei der Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, stieg auf 5,7 Prozent. Das ist ein Rekordniveau. Im Februar hatte sie noch bei 5,6 Prozent gelegen. Daher kann von nachlassendem Teuerungsdruck keine Rede sein. Die hohe Kernrate lässt weitere Zinsanhebungen erwarten. (wr) Nicht gerade glanzvoll. Der Tankan-Bericht der japanischen Notenbank (Umfrage unter den Unternehmen bezüglich ihrer Stimmungslage) fiel zwar insgesamt positiv aus, wenn auch in einigen Bereichen etwas schwächer als erwartet. Der Gesamtindex für die aktuelle Lage der großen Hersteller lag zwar leicht unter den Erwartungen und deutlich unter dem Wert des vierten Quartals, blieb aber dennoch positiv. Allerdings fiel er deutlich unter den langfristigen Durchschnitt und ist niedriger als alle Messwerte seit Ende 2020. Dies ist insofern überraschend, als sich der Automobilsektor rasch erholt. Andererseits arbeitet die Elektronikindustrie derzeit unter sehr schwierigen Bedingungen. Der Ausblick für den Sektor traf die Konsenserwartung und lag leicht über Null, aber unter dem Wert des vierten Quartals. Unterdessen blieb der Index für die gegenwärtige Lage der großen nicht-verarbeitenden Unternehmen nicht weit von seinem historischen Höchststand entfernt. Die Erwartungen sind weiterhin hoch, wenn auch leicht unter den Konsenserwartungen, da der Tourismusboom anhält und andere Sektoren von der Wiedereröffnung profitieren. Die Bank of Japan (BoJ) dürfte die Renditekurvensteuerung nun aufgeben. Der japanische Yen ist strukturell günstig: Der Preis für ein Bier im Tokioter Stadtteil Shinbashi ist mit 800 Yen (=5,45 Euro) genau so hoch wie vor 30 Jahren. (wr) EUROPA . Neues Jahreshoch Bankenschock ausgebügelt Der Eurozonen-Aktienindex konnte die kurze Krisenstimmung wegen der strauchelnden Banken abschütteln und sich wieder deutlich erholen. Anfang April überwand er sogar die Marke von 4.300 Punkten und markierte ein neues Jahreshoch. Anleger bleiben long, also investiert. Seitwärts Der japanische Aktienindex konnte seine Kursgewinne seit Jahresbeginn zuletzt zwar verteidigen, sieht aktuell aber etwas schwächlich aus. Dennoch könnte er zumindest die Marke von 29.000 Punkten erreichen. Anleger bleiben investiert. EURO STOXX 50 NIKKEI 225 JAPAN . Wirtschaft teils schwächer als erwartet Indexpunkte in EUR 2.200 3.400 3.200 3.000 2.800 2.600 2.400 3.600 3.800 4.000 4.200 4.400 2021 2020 2022 Indexpunkte in JPY 18.000 20.000 26.000 24.000 22.000 28.000 32.000 30.000 16.000 2021 2020 2022 ´23 ´23 Ausgabe Nr. 2/2023 – GELD-MAGAZIN . 45

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