GELD-Magazin, Nr. 1/2023

52 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 1/2023 AKTIEN . Österreich DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN KURS G/EV ‘23e G/EV ‘24e OMV 46,20 € 30,3% 26,9% Strabag 38,50 € 21,8% 21,8% RBI 16,76 € 21,1% 20,4% Porr 13,68 € 20,6% 23,1% Semperit 22,40 € 18,7% 20,4% VIG 25,70 € 17,2% 20,0% Erste Bank 36,42 € 13,5% 13,9% AT&S 30,90 € 13,4% 23,2% Bawag 58,75 € 12,2% 13,2% Addiko Bank 12,75 € 10,4% 10,6% Uniqa 7,91 € 10,3% 11,4% Zumtobel 7,22 € 10,0% 10,3% G/EV=Gewinnrendite/Enterprise Value Quelle: marketscreener.com, Stichzeitpunkt: 16. Februar 2023 Viele Anleger befürchteten bis vor wenigen Wochen, dass die hohe Inflation gepaart mit steigenden Zinsen und einer dadurch ausgelösten Rezession die Aktienkurse wieder auf Talfahrt schicken könnte. Aber wie so oft kam es anders. Seit Jahresbeginn erleben wir zum Teil fulminante Kursanstiege. Beispielsweise erholte sich der Kurs von UBM Development um 40 Prozent (siehe Kasten auf der rechten Seite), voestalpine um 33 Prozent oder Lenzing um 28 Prozent. Hintergrund dafür sind die verbesserten Prognosen: die Wirtschaft bleibt relativ stark, die Inflation gibt weiter nach und die Anleger feiern bereits den Zinsgipfel bzw. eine Zinswende – vor allem in den USA, wo man sie etwa im vierten Quartal 2023 oder im ersten Quartal 2024 erwartet. Banken verdienen an höheren Zinsen Das Potenzial der Bankaktien wurde von uns seit Mitte 2022 mehrmals beschrieben. Seither haben deren Aktienkurse kräftig angezogen: jener der Erste Group Bank um etwa 65 Prozent, der Bawag um knapp 50 Prozent und die Papiere der Raiffeisen Bank International um gut 60 Prozent. Alle drei sind weiterhin Haltepositionen, überdies winkt bei der Erste Bank eine Dividendenrendite von 5,16 Prozent und bei der Bawag etwa 5,70 Prozent. Unser Favorit für ein solides Investment ist nach wie vor die Erste Group Bank. Ebenso beschrieben wir die hohen Dividenden bei den Versicherungen: die Uniqa liefert etwa sieben Prozent ab, die Vienna Insurance Group knapp fünf Prozent. Energie-Firmen mit Sonderdividenden Bei den Titeln mit den höchsten Dividenden kommen wir an der OMV nicht vorbei. Sie konnte 2022 einen Gewinn von 5,18 Milliarden Euro und damit ein Rekordergebnis erzielen, was ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 4,2 bzw. eine Aktienrendite von 24,0 Prozent ergibt – trotz bereits berücksichtigter „Solidaritätssteuer“. Da kann sich die OMV eine hohe Auszahlung leisten. Die Basisdividende soll auf 2,50 Euro je Aktie angehoben werden, hinzu kommt eine Sonderdividende von 2,25 Euro – macht 4,75 Euro je Aktie. Auf den aktuellen Kurs von 47,50 Euro gerechnet ergibt das eine DividendenHohe Dividenden winken Die Inflation ist für dieVerbraucher eine Belastung. Manche Unternehmen profitieren jedoch davon – über dieWeitergabe der höheren Kosten oder auf- grund der steigenden Zinsen. Das lässt so manch satte Dividende erwarten. MARIO FRANZIN Konsolidierung. Der Einbruch des ATX (Ukrainekrieg und hohe Energiepreise) konnte wieder zu mehr als die Hälfte aufgeholt werden. Das ist ein gutes Zeichen, zumal der kräftige Widerstand bei 3.400 Punkten zuletzt überschritten werden konnte. Die Erholung sollte daher sukzessive weiter gehen. Einzige Gefahr sind möglicherweise wieder restriktiver agierende Zentralbanken. ATX-INDEX . Kräftige Erholung rendite von 10,93 Prozent! Zugegeben, die OMV dürfte im laufenden Geschäftsjahr mit ca. 3,13 Milliarden Euro weniger verdienen als 2022, aber es winkt neuerlich eine hohe Dividendenrendite von etwa neun Prozent. Der Verbund will im März den Preis für seine Stromlieferungen weiter erhöhen, obwohl der Gaspreis, der letztendlich via Merit-Regel auch für die hohen Strompreise verantwortlich ist, seit dem Sommer an der europäischen Gasbörse (TTF Natural Gas) von 340 Euro je MWh im Sommer auf derzeit rund 55 Euro/MWh gefallen ist – und damit deutlich unter dem Niveau wie vor dem Ausbruch des Ukrainekrieges notiert. Da der Verbund kaum Strom zukaufen muss, sondern hauptsächlich mittels Wasserkraft selbst produziert, sind die Margen deutlich gestiegen. Das bescherte dem Verbund 2022 einen Gewinn von rund 1,73 Milliarden Euro. Auch der Verbund wird eine Sonderdividende auszahlen – mit Basisdividende insgesamt somit 3,64 Euro je Aktie (Rendite: 4,56 Prozent). Anders bei der EVN, sie muss das Gas und etwa 85 Prozent des Stroms zukaufen, den sie an ihre Kunden liefert. Das war im Sommer 2022 ein regelrechtes Debakel. Mit zahlreichen Kunden bestanden Fixpreisvereinba4.000 3.000 2.800 3.200 3.400 3.800 3.600 2.600 2021 2022

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