GELD-Magazin, Nr. 1/2023

AKTIEN . Anlagetipps Sowohl die Renten- als auch die Aktienmärkte landeten im Jänner deutlich im Plus. In der Vergangenheit mündete dieser Effekt häufig in einen Jänner-Barometer-Effekt, d.h. einem positiven ersten Monat folgte ein positives Gesamtjahr. Beim S&P 500 trat dies zwischen 1950 und 2021 in fast 85 Prozent der Fälle ein. Ähnlich signifikante statistische Ergebnisse zeigt der US-Präsidentschaftszyklus. Dieser besagt unter anderem, dass es nach den USMidterm Elections meist mit den Kursen nach oben geht. Dazu sagt Jim Reid, Global Head of Credit Strategy bei der Deutschen Bank: „Der S&P 500 ist im Jahr nach jeder einzelnen der 20 Midterm-Wahlen seit dem Zweiten Weltkrieg gestiegen, und kein einziger Fall verzeichnete eine negative Rendite.“ Weitere positive Faktoren für 2023 sind die absehbare starke Erholung der chinesischen Wirtschaft trotz Corona-Infektionswelle (besonders positiv für Japan und Deutschland), weiters die nachgebenden Energiepreise, was zu sinkenden Kosten für die Unternehmen führt. Dazu sind die Investitionsquoten vieler institutioneller Investoren immer noch relativ niedrig und nicht für einen Zyklus steigender Kurse geeignet. Präsidentschaftszyklus Eine Anleger-Hypothese besagt, dass dieWertpapierkurse im Jänner stärker steigen als in jedem anderen Monat. Im laufenden Jahr fiel dieser Effekt besonders stark aus. Dazu kommt noch der US-Präsidentschaftszyklus. WOLFGANG REGNER Doch es gibt auch negative Faktoren: die noch steigenden Zinsen – dank ausbleibender Rezession und der starken Performance in China womöglich stärker steigende Zinsen als erwartet, da die Inflation nicht wie erwartet zurückgeht. Damit geht also die sinkende Geldmenge, das Doping für die Börsen, aufgrund des quantitativen Tightening der Notenbanken (es werden keine Anleihen mehr aufgekauft) zur Neige. Dazu kommen hohe Erwartungen an die Notenbanken: Die Börsen rechnen schon 2023 mit ersten Zinssenkungen in den USA. Diese Hoffnung könnte enttäuscht werden. MEDICAL PROPERTIES TRUST . REITen Sie los! Die Aktie des Medical Properties Trust befindet sich aktuell in einem Abwärtstrend. Dabei wurde aber teilweise ein Boden ausgebildet. Ein Doppeltief könnte Hinweis auf bessere Zeiten sein. Kauf bei rund elf Euro. Lukrative Gesundheit. REITs (Real Estate Investment Trusts) stehen bei dividendenaffinen Anlegern hoch im Kurs. Denn dabei handelt es sich um Immobilienfonds, die ein spezielles Konstrukt gewählt haben, das von Uncle Sam, also Vater Staat in den USA, steuerlich begünstigt wird. Dafür müssen sich diese REITs verpflichten, mindestens 90 Prozent ihres Jahresgewinns an ihre Anleger auszuschütten. Eine Win-Win-Konstellation: Sowohl der REIT als auch dessen Anleger können Steuern sparen. Das zeigt auch ein Blick auf die Dividendenrenditen. Der nächste Pluspunkt besteht in der Tatsache, dass viele REITs letztes Jahr deutliche Kursverluste einstecken mussten, da so mancher Investor befürchtete, eine schwere Rezession könnte zum Preisverfall am Immobilienmarkt führen. Doch der schwere Konjunktureinbruch ist abgesagt, die Kurse haben sich zuletzt zwar etwas erholt, doch den Rückfall des Jahres 2022 bei weitem noch nicht wettgemacht. Der Medical Properties Trust notiert zu einem KGV von 11,2 und einer Dividendenrendite von 7,97 Prozent. Konkret beschäftigt sich das Unternehmen mit dem sehr konservativen Geschäftsfeld der Gesundheitsimmobilien. So kauft und entwickelt der REIT Rehabilitationskliniken, Ambulanzen und Orthopädiekrankenhäuser. Diese Immobilien sind sehr resilient im Fall einer Rezession. Credits:pixabay; tirachardz/Freepik EUR (Frankfurt) 2019 2020 2021 2022 10 22 20 16 18 14 12 ISIN US58463J3041 Kurs (16.02.2023) 12,45 € KGV 2022 e 6,5 Marktkap. 6,76 Mrd.€ KGV 2023 e 10,6 Umsatz 2023 e 1,40 Mrd.€ KGV 2024 e 10,8 BW/Aktie 2023 e 13,89 € DIV. 2022 e 8,83% 48 . GELD-MAGAZIN – Ausgabe Nr. 1/2023

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