GELD-Magazin, Nr. 1/2023

FVS BOND OPPORTUNITIES Der Zins ist zurück, es lassen sich sogar wieder Erträge erwirtschaften, die auch die (künftig erwartete) Inflation ausgleichen können. Dazu haben Anleihen nun auch wieder einen „Risikopuffer“: Doch es gibt auch Risiken: Bei der Geldpolitik geht es nicht nur um Zinsen. Die EZB und die US-Fed möchten ihre Bilanzen deutlich reduzieren und auf diese Weise dem Markt die überschüssige Liquidität entziehen. Die Fed startete bereits mit dem sogenannten „Quantitative Tightening“ – Erlöse aus fälligen Wertpapieren aus den Notenbankbilanzen, die etwa ihr Laufzeitende erreicht haben, werden nicht mehr reinvestiert. Ab dem Frühjahr zieht die EZB nach. Neben dem massiven Liquiditätsentzug der EZB besteht ein immenser Nettofinanzierungsbedarf der europäischen Staaten. Die Folgen des Ukrainekriegs müssen gestemmt werden aber auch fiskalische Entlastungsmaßnahmen wegen der Energiepreisschocks. Sven Langenhan, Fondsmanager des FvS Bond Opportunities CARMIGNAC GLOBAL BOND Nach zehn Jahren Abwesenheit kehrte die Inflation mit voller Wucht zurück. Von dieser neuen Dynamik erfasst, sahen sich die Zentralbanken gezwungen, die schnellste geldpolitische Straffung in der Geschichte vorzunehmen, die zum stärksten Rückgang der Anleihekurse in der Geschichte führte. Doch wann wird die Rezession eintreten? In den USA wurde dieser Zeitpunkt auf Ende 2023 verschoben, da sich China früher geöffnet hat als erwartet. Wir sind daher in den Ländern, die dem Zinserhöhungszyklus voraus sind, in Long-Positionen mit US-Duration (USInflation sinkt stärker) und Schwellenländeranleihen in lokaler Währung positioniert. Doch der Arbeitsmarkt bleibt dynamisch: steigende Löhne könnten zu einem Druck auf die Gewinnspannen führen. Bei Corporate Bonds halten wir neben Standardbonds auch CLOs (Anleihen, die durch besicherte Kredite gedeckt sind), nachrangige Finanzanleihen und HY-Titel. Abdelak Adjriou, Fondsmanager des Carmignac Portfolio Global Bond BANTLEON YIELD PLUS Anleihen werden 2023 gleich von zwei Seiten Unterstützung erfahren: den fallenden Inflationsraten und der konjunkturellen Abkühlung. Die Zinsen steigen nur mehr wenig. In der Folge werden die Anleiherenditen spürbar fallen. Zehnjährige deutsche Bundesanleihen sollten zum Jahresende zwischen 1,00 und 1,50 Prozent rentieren (aktuell ca. 2,25 Prozent) und damit hohe Kursgewinne verbuchen. Sie feiern damit in der Tat ein Comeback. Mittelfristig gehen wir davon aus, dass die Inflationsraten in der Eurozone auf relativ hohem Niveau (2,0 bis 4,0 Prozent) verharren und damit die Renditen wieder steigen. Andererseits werden aber auch die Coupons immer höher. IG-Unternehmensanleihen (der Eurozone) werfen bei mittleren Laufzeiten Renditen von 4,0 Prozent ab. In den kommenden Jahren ist mit Coupons von 6,0 bis 7,0 Prozent zu rechnen. Damit ist ein Schutzschirm gegenüber kleineren Kursverlusten aufgebaut. Tobias Frei, Senior Portfolio Manager des Bantleon Yield Plus ISIN LU0399027613 Volumen 4.980 Mio.€ Rendite 1 Jahr -4,6% Ausgabeaufschlag 3,00% Rendite 3 J.p.a. -1,0% Total Expense Ratio 1,03% Rendite 5 J.p.a. 1,5% ISIN LU0336083497 Volumen 780 Mio.€ Rendite 1 Jahr -2,4% Ausgabeaufschlag 4,00% Rendite 3 J. p.a. -1,2% Total Expense Ratio 1,20% Rendite 5 J. p.a. 0,8% ISIN LU0973995813 Volumen 115 Mio.€ Rendite 1 Jahr -9,4% Ausgabeaufschlag 2,50% Rendite 3 J. p.a. -4,2% Total Expense Ratio 0,85% Rendite 5 J. p.a. -1,5% 2018 2019 2020 2021 2022 10% 5% -5% -10% 15% 0% -15% 2018 2019 2020 2021 2022 10% 5% -5% -10% 15% 0% -15% 2018 2019 2020 2021 2022 10% 5% -5% -10% 15% 0% -15% Ausgabe Nr. 1/2023 – GELD-MAGAZIN . 39

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