GELD-Magazin, Dezember 2022 / Jänner 2023

64 . GELD-MAGAZIN – Jänner 2023 AKTIEN . Österreich DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN KURS G/EV ‘22e G/EV ‘23e OMV 47,25 € 41,5% 37,2 % RBI 14,72 € 43,0% 21,7 % VIG 21,70 € 18,7% 21,3 % Porr 12,64 € 10,9% 19,7 % Strabag 40,15 € 18,4% 18,7 % Erste Bank 28,90 € 16,8% 16,9 % Bawag 48,54 € 8,6% 14,6 % AT&S 34,00 € 13,5% 14,3 % Addiko Bank 10,95 € 10,5% 11,7 % Uniqa 7,06 € 11,2% 11,4 % Zumtobel 6,94 € 9,1% 10,2 % Österr. Post 33,20 € 9,3% 9,5 % G/EV=Gewinnrendite/Enterprise Value Quelle: marketscreener.com, Stichzeitpunkt: 8. Dezember 2022 Die Inflation verharrte gegen Jahresende 2022 im zweistelligen Prozentbereich. Für 2023 wurden die Erwartungen diesbezüglich auf knapp sieben Prozent angehoben, was zeigt, dass die Inflation mittelfristig noch auf einem hohen Niveau bleiben wird. Die extrem gestiegenen Strom- und Gaspreise werden die Endkunden erst mit den neuen Vorschreibungen belasten. Inflationstreibend wirken auch die hohen Lohnabschlüsse und Energieboni. Tatsache ist, dass die EZB mit den viel zu spät eingeleiteten Zinserhöhungen bei der Bevölkerung Kaufkraft- und reale Vermögensverluste in Kauf nimmt, vermieden wird damit aber – zumindest bis dato – eine harsche Rezession. Da Inflation per se höhere Preise reflektiert, wirkt sie sich bei den Unternehmen zumindest umsatzsteigernd aus – solange die Konjunktur nicht stark einbricht. Das heißt, im Jahr 2023 dürften Unternehmen, die von den hohen Energiekosten nur wenig tangiert sind und/oder über eine hohe Preissetzungsmacht verfügen, reüssieren. Andritz mit Rekordauftragsbuch Der Anlagenbauer aus Leoben hat es als eines von sechs Unternehmen des ATX Prime geschafft, im Jahr 2022 (bis 05.12.) ein Kursplus zu erzielen. Der Umsatz stieg bis September um 14,5 Prozent auf 5,21 Milliarden Euro, das EBITDA legte um 14,7 Prozent auf 557 Millionen Euro zu und als Gewinn blieben netto 268 Millionen Euro übrig. Die Auftragseingänge stiegen alleine im dritten Quartal um 84 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro, was zu einem Rekordauftragsbestand von 10,8 Milliarden Euro führte. Für das Gesamtjahr gehen Analysten nun von einem Gewinn in der Höhe von rund 370 Millionen Euro aus, was ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 14,1 bzw. eine Aktienrendite von 7,1 Prozent ergibt. Als Dividende werden 1,85 Euro je Aktie erwartet (Rendite: 3,50 %). Die Kursziele der Analysten wanderten auf 63 Euro nach oben. Als Fazit: Die Andritz-Aktie ist eine gute Halteposition. Palfinger erhöht die Preise Der Hersteller von Kränen und Hebebühnen kämpfte heuer mit Problemen in den Lieferketten und höheren Kosten – zumal diese bei Nicht so heiß gegessen Die Inflation sollte 2023 wieder sinken. Jetzt dominieren vielmehr die Sorgen um eine Rezession das Marktgeschehen. Sie sollte jedoch geringer ausfallen, als ursprünglich befürchtet, was für den Aktienmarkt gute Aussichten sind. MARIO FRANZIN Konsolidierung. Der ATX konnte sich vom Tief bei 2.623 Punkten Ende September wieder schön erholen. Noch sind Ängste um eine bevorstehende Rezession eingepreist, die den Börsenindex bei 3.270 Punkten deckeln. Durch die eingetretene Konsolidierung reduziert sich die überkaufte Situation, was die Lage entspannt. Daher scheinen Rücksetzer vielmehr Kaufgelegenheiten darzustellen. ATX-INDEX . Unsicherheit herrscht noch vor bestehenden Aufträgen nicht sofort an die Kunden weitergereicht werden konnten. Im dritten Quartal wurden Aufträge jedoch wieder vermehrt abgearbeitet, was zu einem Umsatzanstieg von 18 Prozent führte. Die operative Marge ging jedoch von neun auf sechs Prozent zurück. Das Nettoergebnis lag infolgedessen mit 14 Millionen Euro um acht Prozent unter dem Vorjahreswert. Das wird sich auch noch im Jahresergebnis (rd. 70 Mio. Euro) niederschlagen. Jedoch arbeitet Palfinger intensiv an Lösungen. So wird ein flexibles Pricing-Modell eingeführt. Palfinger rechnet damit, dass sich damit die Margen wieder steigern lassen. Das Auftragsbuch reicht derzeit bis in das dritte Quartal 2023, wobei Palfinger – außer in den USA und Lateinamerika – eine beginnende Nachfrageschwäche feststellt. Analysten rechnen bei Palfinger für 2023 mit einem Gewinn von rund 82 Millionen Euro, was ein KGV von 10,2 ergeben würde – mit einem KGV von rund 15 wäre Palfinger fair bewertet. Banken verdienen mehr Bereits mehrmals wiesen wir auf die steigende Rentabilität der Banken hin – sie vereinnahmen immer höhere Zinserträge. Und die 4.000 2.000 1.800 2.200 2.400 2.800 3.000 3.500 2.600 1.600 2020 2021 2022

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